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Datum: 14.12.2023

FRM6: Machbarkeitsstudie zum bisher längsten Radschnellweg in der Region liegt vor

Geplante Radschnellverbindung in der Wetterau führt von Butzbach bis nach Frankfurt am Main

Mit dem Fahrrad von Butzbach nach Frankfurt pendeln? Das könnte in Zukunft komfortabel möglich sein auf dem Radschnellweg FRM6. Bei der Planung des bislang längsten Radschnellwegs in der Region wurde jetzt ein wichtiger Meilenstein erreicht. Die im März 2021 vom Regionalverband FrankfurtRheinMain in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie liegt vor.

Laut Machbarkeitsstudie verläuft die Vorzugstrasse des Radschnellwegs von Butzbach über Ober-Mörlen, Bad Nauheim, Friedberg, Wöllstadt, Karben und Bad Vilbel bis nach Frankfurt am Main. Der Verlauf dieser Trasse wurde im Rahmen der Studie bilateral mit den beteiligten Kommunen abgestimmt. Das Besondere: Die Vorzugstrasse verläuft überwiegend auf bestehenden Verkehrswegen, eine Neutrassierung ist daher zumeist nicht erforderlich. Mit seiner Länge von 46,2 Kilometern Länge wird der FRM6 neben dem FRM9 (Seilgenstadt – Frankfurter Flughafen) einer der längsten Radschnellwege hessenweit sein. Die Baukosten Kosten für das Projekt sind mit zirka 60 Millionen Euro veranschlagt.

Laut Machbarkeitsstudie können im 1-Kilometer-Umgebungsradius des FRM6 zirka 31.000 sozialversicherungssteuerpflichtige Pendlerinnen und Pendler erreicht werden. In den angeschlossenen Kommunen wohnen über 150.000 Personen, es gibt zirka 50.000 Arbeitsplätz sowie zahlreiche Schul- und Ausbildungsplätze. Es wird prognostiziert, dass durch den Bau des FRM6 täglich 7.650 Personen auf das Rad umsteigen werden. Damit können jährlich 17,5 Millionen PKW-Kilometer und zirka 2.791 Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart werden.

„Der FRM6 durch die Wetterau bis Frankfurt ist das umfangreichste Radschnellweg-Projekt in der Region. Auf 46,2 Kilometern Länge schaffen wir mit einer Achse von Butzbach bis Bad Vilbel neue, attraktive Verbindungen für Radfahrende innerhalb des Wetteraukreises sowie eine Anbindung an Frankfurt. Ich freue mich sehr, dass wir dieses zukunftsweisende Projekt gemeinsam mit den beteiligten Kommunen und weiteren Partnern auf den Weg bringen konnten“, sagte Rouven Kötter (SPD), Erster Beigeordneter und Mobilitätsdezernent des Regionalverbandes, anlässlich der aktuellen Machbarkeitsstudie.

„Der Wetteraukreis und die betroffenen Kommunen konnten ihre Vorstellungen beitragen. Mit der vorliegenden Machbarkeitsstudie ist eine Basis geschaffen, auf der nun die nächsten Schritte hin zu einer verbesserten radverkehrlichen Erschließung erfolgen müssen“, sagte Matthias Walther, Kreisbeigeordneter des Wetteraukreises.

Michael Merle, Bürgermeister der Stadt Butzbach, sagte: „Ich freue mich, dass Butzbach dabei ist und nun die Beratungen in den städtischen Gremien beginnen können. Bei der Planung und dem Bau von Radwegen braucht man einen langen Atem. Das ist wie beim Radfahren selbst.“

„Durch den Bau des Radschnellwegs wird einerseits eine Radschnellverbindung zu unseren Nachbarkommunen geschaffen und anderseits wird unsere innerstädtische Radinfrastruktur in Bad Nauheim durch die gewählte Trasse massiv verbessert“, erklärten Bürgermeister Klaus Kreß und der ehrenamtliche Stadtrat Sebastian Schmitt (CDU), Dezernent für die Förderung der Fahrradinfrastruktur in Bad Nauheim, übereinstimmend. Auch bei der Stadt Friedberg freut man sich auf den Radschnellweg. Friedbergs Erste Stadträtin und Ordnungsdezernentin Marion Götz (SPD), selbst passionierte Radfahrerin, sagte: „Der Ausbau von Radwegen in und um Friedberg hat für uns große Bedeutung. Die geplante Schnellverbindung wird das Radfahren noch attraktiver machen.“

„Wir freuen uns über die konstruktive Zusammenarbeit zwischen beteiligten Kommunen und dass mit der Machbarkeitsstudie nun ein wichtiges Zwischenergebnis im Rahmen dieses Projektes vorliegt. Die Stadt Wöllstadt wird auch weiterhin den Prozess positiv begleiten“, sagte Adrian Roskoni, Bürgermeister der Gemeinde Wöllstadt.

„Als Stadt Karben freuen wir uns natürlich sehr, dass der Radschnellweg auch durch Karben geht und wir somit direkt, komfortabel und schnell mit Frankfurt verbunden werden. Er wird sicherlich nicht nur zur Verlagerung des Pendlerverkehrs auf das Fahrrad beitragen, sondern auch die Regionalpark-Niddaroute entlasten, die heute schon von zahlreichen Fahrradpendlern genutzt wird. Auch haben wir in den letzten Jahren die Radwegeverbindungen in unsere östlichen und westlichen Nachbarkommunen ausgebaut, sodass auch diese hervorragend an den FRM6 angebunden sein werden“, unterstrich Bürgermeister Guido Rahn für die Stadt Karben.

„Die Machbarkeitsstudie liefert ein wichtiges Ergebnis: Eine schnelle, direkte Trasse für den Radverkehr durch Bad Vilbel ist möglich, auch wenn natürlich insbesondere in den Ortslagen Kompromisse geschlossen werden müssen. Wir müssen jetzt in der politischen Diskussion schauen, ob es noch Optimierungsmöglichkeiten gibt“, sagte Sebastian Wysocki, Bürgermeister der Stadt Bad Vilbel.

Und Wolfgang Siefert, Mobilitätsdezernent der Stadt Frankfurt, sagte: „Von der Wetterau nach Frankfurt, das geht heute schon viel besser als noch vor Jahren, auch dank der verbesserten Qualität des Niddauferweges und der neuen Radwege an der Friedberger Landstraße. Mit dem Radschnellweg aus der Wetterau wird es einen weiteren Anreiz für den Umstieg vom Auto aufs Rad geben. Das gilt aufgrund der Entfernung besonders für Pendlerinnen und Pendler aus Karben und Bad Vilbel.“

Wie die Machbarkeitsstudie verdeutlicht, sind nicht auf allen Abschnitten der Radschnellverbindung mehr als 2.000 Fahrräder pro Tag zu erwarten. Dennoch erreicht die Nutzen-Kosten-Betrachtung ein Verhältnis, das über 1 liegt: Das Nutzen-Kosten-Verhältnis liegt bei 2,1. Unterstützt wird das Bauprojekt durch Mittel der Richtlinie des Landes Hessen zur Förderung der Nahmobilität.

Wie geht es nun weiter? Im nächsten Schritt sind wieder die beteiligten Kommunen verstärkt am Zug. Sie stellen die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie in ihren jeweiligen Gremien vor und fassen dazu die entsprechenden Grundsatzbeschlüssen

Von der Planung bis zur Umsetzung eines Radschnellwegs kann es fünf bis zehn Jahren dauern. Dabei begleitet und koordiniert der Regionalverband FrankfurtRheinMain den gesamten Prozess federführend.

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