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Datum: 25.10.2022

Trotz reger Bautätigkeit im Jahr 2021 weiterhin großer Wohnraum-Bedarf in der Metropolregion

Regionalverband veröffentlicht neues Monitoring "Bauen und Wohnen" mit Zahlen zum Jahr 2021

Trotz Einschränkungen durch die Corona-Pandemie wurde in der Metropolregion FrankfurtRheinMain kräftig gebaut. So entstanden im Jahr 2021 23.334 neue Wohnungen. Das bedeutet ein sattes Plus von 7,1 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020, in dem 21.791 Wohnungen fertig gestellt wurden. Auch bei den Baugenehmigungen zeichnet sich das Jahr 2021 durch einen Spitzenwert aus: In der Metropolregion wurden insgesamt knapp 28.000 Baugenehmigungen erteilt – das ist der zweithöchste Wert seit der Jahrtausendwende.

Diese Daten gehen aus dem neuen Regionalen Monitoring „Bauen und Wohnen“ hervor, das der Regionalverband FrankfurtRheinMain heute auf seiner Website veröffentlicht hat. Die Broschüre bietet Zahlen und Statistiken zum regionalen Wohnungsmarkt der Metropolregion für das Jahr 2021.

Obwohl die Zahl der Wohnungsbaufertigstellungen 2021 im Vergleich zum Vorjahr noch einmal übertroffen wurde, bleibt die Nachfrage insbesondere nach bezahlbaren Wohnungen in der Region weiterhin hoch. Zusätzlich verstärkt wird sie durch den kriegsbedingten Zustrom vieler Menschen aus Osteuropa.

Zudem ist im Wohnungsbau mittlerweile eine Trendwende in Sicht. So besteht die Erwartung, dass der Bauboom, der sich in den Wohnungsbaudaten des Jahres 2021 noch so deutlich zeigt, einbrechen wird. So könnten die Kostenkrise des Ukraine-Krieges, Materialmangel, stark anziehende Hypothekenzinsen und Baukosten sowie Fachkräftemangel dazu führen, dass viele Bauvorhaben verzögert oder unter diesen Bedingungen ganz aufgegeben werden.

„Vor diesem Hintergrund ist in Zukunft eine verdichtete und flächensparende Bauweise – vorzugsweise an Schienenhaltepunkten – nicht nur unter Nachhaltigkeitsaspekten sinnvoll. Eine solche Bauweise könnte auch dazu beitragen, Kosten zu reduzieren“, sagte Thomas Horn, Verbandsdirektor des Regionalverbands FrankfurtRheinMain.

Trotz der aktuellen Herausforderungen sieht der Verbandsdirektor das Gebiet des Regionalverbandes im Kern der Metropolregion für die Zukunft gut gerüstet. „In den 80 Mitgliedskommunen stehen insgesamt rund 1.700 Hektar an Flächenreserven zur Verfügung. Unser Regionaler Flächennutzungsplan ist ein Instrument für ‚atmende‘ Flächenplanung. Flächenreserven und Nachverdichtungsmöglichkeiten lassen für sich gesehen weiter einen hohen Takt beim Wohnungsbau zu“, so Horn.

Dass in der Metropolregion ein Langzeittrend zu dichterer Bauweise beobachtet werden kann, belegen auch Daten des Monitorings „Bauen und Wohnen“. So stieg bei den Baufertigstellungen der vergangenen zehn Jahre der Anteil der Häuser mit drei oder mehr Wohnungen von rund 50 Prozent auf inzwischen 72,2 Prozent. „Das ist ein Indiz für die wachsende Bedeutung des Mehrfamilienhausbaus und damit einer flächensparenden und nachhaltigeren Bebauungsweise. Aber auch im ländlichen Raum, wo Einfamilienhäuser dem ortsüblichen Charakter entsprechen, wird dank kleinerer Baugrundstücke mittlerweile wesentlich dichter gebaut“, sagte Rouven Kötter, Erster Beigeordneter des Regionalverbands.

Ein weiterer Trend ist die zunehmende Bedeutung erneuerbarer Energien in Neubauwohnungen. So stieg der Anteil der Neubauwohnungen mit erneuerbarer Heizenergie von rund 27 Prozent im Jahr 2016 auf über 36 Prozent im Jahr 2020. „Das ist ein sehr begrüßenswerter Trend. Damit tragen die Bauherren einen erheblichen Teil zur Energiesicherheit in unserem Land bei. Je mehr Energie dezentral und erneuerbar produziert wird, desto weniger müssen wir von außen einkaufen“, so Rouven Kötter.

Weitere Infos:

  • Das Regionale Monitoring zum Thema „Bauen und Wohnen“ erscheint in der Reihe „Auf den Punkt gebracht“. Darin werden in Einzelheften aktuelle Zahlen und Fakten zu verschiedenen Fachthemen in der Region behandelt.

  • Die Metropolregion FrankfurtRheinMain wird definiert als das Gebiet vom Kreis Gießen im Norden bis zum Kreis Bergstraße im Süden sowie in West-Ost-Ausdehnung vom Kreis Mainz-Bingen bis zum Kreis Aschaffenburg. Hier leben rund 5,8 Millionen Einwohner.

  • Heruntergeladen werden kann die Broschüre unter www.region-frankfurt.de – bitte im Suchfenster den Webcode eingeben: zkr05

 

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