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Datum: 24.04.2020

»Nicht warten, sondern ausprobieren und umsteigen!«

Regionalverband empfiehlt Nutzung des Fahrrades – zahlreiche Projekte in Arbeit

„Durch die Corona-Beschränkungen rollt auf den Straßen deutlich weniger Verkehr, die Ansteckungsgefahr auf dem Fahrrad ist sehr gering und das aktuelle Wetter spielt auch noch mit. Das sind ideale Voraussetzungen, um den Weg zum Arbeitsplatz einfach mal mit dem Fahrrad auszuprobieren“, regt der Erste Beigeordnete und Mobilitätsdezernent des Verbandes Rouven Kötter (SPD) an.

Der Regionalverband FrankfurtRheinMain arbeitet gemeinsam mit vielen Partnern daran, die Infrastruktur für Radfahrer in der Region deutlich zu verbessern. „Wir wollen die Nutzung des Fahrrades für Alltagsstrecken so komfortabel, sicher und schnell wie möglich gestalten“, sagt Kötter. „Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, sorgt für mehr Platz auf den Straßen und in den Öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und S-Bahn. Wer radelt, ist gesünder und motivierter unterwegs, und hilft nebenbei auch noch dem Klima und seinen Mitmenschen.“ Die Schaffung von hochwertiger Infrastruktur, wie beispielsweise überdachte Radabstellanlagen oder Radschnellwege, benötigt allerdings Zeit und geht nicht von heute auf morgen. Dennoch empfiehlt der Regionalverband, mit dem Umstieg auf das Fahrrad schon jetzt zu starten: „Lasst uns nicht auf die Infrastruktur warten. Jetzt ist der passende Moment, um den Umstieg aufs Rad einfach mal auszuprobieren!“, appelliert Kötter, der selbst den Weg aus seinem Wetterauer Wohnort zum Frankfurter Arbeitsplatz mitunter auf dem eBike zurücklegt.

Kötter hofft, dass einige, die den Umstieg aufs Rad jetzt ausprobieren, anschließend dabei bleiben und das Fahrrad zumindest gelegentlich als Autoersatz für Alltagsfahrten nutzen. Er stützt sich dabei auf aktuelle Zahlen der Studie „Mobilität in Deutschland 2017“, wonach im Rhein-Main-Gebiet 75 Prozent der Menschen ein Fahrrad zur Verfügung steht. Die Nutzung des Rads im Berufsverkehr sowohl in den ländlichen als auch in den verdichteten Teilen der Region ist im Vergleich zu 2002, kontinuierlich gestiegen: In Großstädten, wie Frankfurt oder Offenbach um mehr als das Doppelte von 8 Prozent auf 17 Prozent Anteil am Gesamtverkehr, in den kleineren und mittleren Kommunen des Verbandes zwar auf kleinerem Niveau, aber immerhin auch um stattliche 50 Prozent (von 6 Prozent auf 9 Prozent). Aber auch zum Einkaufen steigen immer mehr Menschen vom Auto auf das Fahrrad um. „Das ist eine sehr begrüßenswerte Entwicklung, die wir durch unsere Arbeit gerne weiter beflügeln und verstetigen wollen“, so Kötter.

Der Regionalverband hat den Radverkehr als Aufgabe seit fast 20 Jahren fest verankert und dabei ein stetig wachsendes Partnernetzwerk aufgebaut. Als Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen des Landes (AGNH) pflegt er zudem eine enge Partnerschaft mit dem hessischen Landesverband des ADFC. Seit 2003 gibt es beim Verband eine regionale Radverkehrsbeauftragte. Aktuell hat die Frankfurterin Antje Quitta diese Position inne und ist damit zentrale Ansprechpartnerin für die kommunalen Radverkehrsbeauftragten und alle weiteren Radverkehrsakteure. Sie koordiniert außerdem die Erstellung der neuen Machbarkeitsstudien für Radschnellwege, die künftig die Region vernetzen sollen. Damit aus den Studien auch Radwege werden, hat der Verband Tom Ebberink aus Bad Vilbel eingestellt, der die Realisierung der Planungen federführend und gemeinsam mit den beteiligten Kommunen voranbringen wird. Beide sind Teil des Teams um den Offenbacher Georgios Kontos, das einen Masterplan Mobilität für die Region erarbeitet.
„Der Radverkehr löst die Herausforderungen der Mobilität sicher nicht alleine. Aber er wird eine wichtigen Beitrag zur Verkehrswende in der Region leisten, insbesondere wenn wir es schaffen, das Rad mit anderen Verkehrsmitteln und Infrastrukturen sinnvoll zu verknüpfen, beispielsweise durch moderne Mobilitätsstationen. Im Masterplan Mobilität wird der Radverkehr daher selbstverständlich umfassend berücksichtigt“, erläutert Kötter.

 

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