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Datum: 15.12.2020

16 frisch zertifizierte Landschaftsobstbauer in der Region

Erfolgreiche Absolventen des Fortbildungskurses möchten ihr Wissen weitergeben

Für sie ist ein erkenntnisreiches Jahr zu Ende gegangen: Die 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Spezialfortbildung zum „zertifizierten Landschaftsobstbauer“, Angestellte verschiedener Kommunen und einige ehrenamtlich Tätige, haben Anfang Dezember ihre Prüfung abgelegt und allesamt bestanden.

Über ein ganzes Jahr verteilt führte Kursleiter Josef Weimer die Teilnehmenden in den fachgerechten Umgang mit Obstbäumen und in alle Arbeiten rund um die Pflege von Streuobstwiesen ein. Dabei folgte der Kurs dem Jahresverlauf, um die jeweils anstehenden Aufgaben – von der Pflanzung über die Pflege der Bäume bis hin zur Ernte und Verarbeitung des Obstes – in der Praxis vermitteln zu können.

Die Fortbildung, ein gemeinsames Projekt des Regionalverbands mit dem MainÄppelHaus Frankfurt und dem Gartenbaulehrer und Gärtnermeister Josef Weimer, richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kommunen des Regionalverbands. Dieser finanziert jeweils eine Fortbildungsmaßname pro Mitgliedskommune. Ziel ist es, vor Ort Kompetenz zu schaffen für die Beratung von Streuobstwiesenbesitzerinnen und -besitzern. So sollen die Kommunen dabei unterstützt werden, die wertvollen Biotope, denen eine große Bedeutung für die Artenvielfalt zukommt, zu erhalten und zu revitalisieren.

Häufig werden die Streuobstbestände nämlich nicht mehr adäquat gepflegt, weshalb sie vergreisen und verbuschen und in der Folge oftmals ganz aufgegeben werden. Um dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen, hat der Regionalverband 2018 einen ersten „regionalen Streuobsttag“ initiiert. Akteure aus Kommunen und Verbänden sowie an Streuobst Interessierte aus der Region kamen zusammen und verabschiedeten die „Lohrberger Erklärung“, in der eine weitere Zusammenarbeit für den Erhalt von Streuobstwiesen und verschiedene Maßnahmen zur Aufklärung und Schulung verabredet wurden. Eine davon ist die Fortbildung zum „zertifizierten Landschaftsobstbauer“, deren erster Kurs nun einen erfolgreichen Abschluss fand. Das Interesse in den Kommunen ist groß, auch der Kurs für 2021 ist bereits ausgebucht, der erste Termin hat Anfang Dezember schon stattgefunden.
Einer der neuen Teilnehmer ist Rouven Kötter (SPD), der Erste Beigeordnete des Regionalverbands. Er möchte nicht nur lernen, wie er seine eigenen Obstbäume fachgerecht schneidet, um sie so langfristig stabil und vital zu erhalten, sondern hat das große Ganze im Blick: „Die Streuobstwiesen sind ein identitätsstiftendes Element unserer Kulturlandschaft, deshalb wollen wir sie stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken. Sie liefern nicht nur den Grundstoff für das hessische Kulturgut Apfelwein, mit über 5.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten weisen sie auch eine beeindruckende biologische Vielfalt auf, kommen ohne Pflanzenschutzmittel aus und verbessern das lokale Klima. Viele Streuobstwiesen sind bedroht, weil es ihnen an Pflege fehlt. Der Regionalverband FrankfurtRheinMain möchte zum Schutz der Streuobstwiesen beitragen, indem er seine Kommunen bei ihren Bemühungen unterstützt, die Bestände zu erhalten. Zudem dient der Kurs der Vernetzung von Fachleuten und hilft dabei, neue Aktive zu gewinnen, die sich für Streuobstwiesen engagieren.“

 

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