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Datum: 09.04.2020

Fördergeld für den »Pendlerparkplatz der Zukunft«

Regionalverband, Oberursel und Rüsselsheim starten Förderprojekte

Auch wenn durch die aktuelle Corona-Krise die Straßen deutlich geleert sind, hat wohl noch jeder die verstopften Autobahnen und vollen Züge in Erinnerung, die üblicherweise unsere Region prägen. Als in den Siebzigerjahren die Benzinpreise stiegen und immer mehr Menschen beruflich pendeln mussten, wurden in Deutschland die ersten „Park-and-Ride-Parkplätze“ ausgewiesen. Technische Fortschritte wie E-Mobilität und die Digitalisierung führen heute zu neuen Konzepten mit deutlich mehr Mobilitätsangeboten. Diese einfacher zu vernetzen, schnellere Umstiege und besseren Service bei der Nutzung dieses umfangreichen Angebotes zu erreichen – das sind die Ziele des Projekts „Raum für neue Mobilität - Mobilitätsstationen und mehr in der Region Frankfurt-RheinMain (RaMo)“ des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain, das als eine der ersten Maßnahmen aus dem Masterplan Mobilität FrankfurtRheinMain entwickelt wurde. Mobilitätsstationen sind sichtbare, einfach zu erreichende und zu nutzende Orte im öffentlichen Raum, an denen die klassischen Mobilitätsangebote (wie etwa Bahnhöfe und Parkplätze) mit neuen Angeboten (zum Beispiel Car-Sharing, Informationszentralen, Fahrradmietsysteme oder Ladepunkte für elektrifizierte Verkehrsmittel) ergänzt werden. Im Rahmen des Projekts wird ein regionales, den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten angepasstes Planungskonzept erarbeitet, welches die Grundlage für den Bau solcher Mobilitätsstationen sein wird.

„Wir müssen es für die Nutzer so einfach und komfortabel wie möglich machen, mehrere Verkehrsangebote miteinander zu verknüpfen. Das kann in modernen, innovativen Mobilitätsstationen gelingen. Ich bin sehr froh, dass wir mit unserem Projekt Fördergelder des Bundes einwerben konnten, um uns intensiv mit dieser Möglichkeit in unserer Region zu beschäftigen“, so der Erste Beigeordnete und Mobilitätsdezernent des Regionalverbandes, Rouven Kötter (SPD). „Die Mobilitätswende beginnt in den Köpfen der Nutzer und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Menschen es gern bequem haben. Wir brauchen daher Bewegungsqualität auf den täglichen Strecken, und dazu gehören auch komfortable, leicht zu bedienende und sichere Umstiegsmöglichkeiten von einem Verkehrsträger auf den anderen.“
 
Mit den möglichen Antworten auf diese Herausforderungen beschäftigen sich der Regionalverband FrankfurtRheinMain sowie die Städte Rüsselsheim und Oberursel ab sofort unter der wissenschaftlichen Begleitung durch die Hochschule RheinMain. Der Regionalverband und die beiden Kommunen sind drei der 50 auserwählten Zuwendungsempfänger des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgelobten Förderwettbewerbs „MobilitätsWerkStadt 2025“. Die Fördersummen betragen jeweils 100.000 Euro. Ein ganzes Jahr lang wird nun an nachhaltigen, innovativen und passgenauen Mobilitätskonzepten und -angeboten mit Kooperationspartnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft gearbeitet. Um eine regionale Vernetzung zu schaffen und Synergieeffekte zu nutzen, finden regelmäßig Netzwerktreffen mit allen Beteiligten statt. Die Hochschule RheinMain ist Wissenschaftspartner aller drei Gebietskörperschaften. Die 2017 eingerichtete Fachgruppe Mobilitätsmanagement unterstützt mit ihrer breit gefächerten Expertise den Regionalverband und die beiden Städte bei der Formulierung ortsspezifischer Lösungen für ihre Verkehrsprobleme und für den Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels und der Digitalisierung.

Während der Regionalverband im Rahmen des Förderprojekts das Thema Mobilitätsstationen im Fokus hat, geht es in Oberursel und Rüsselsheim um weitere Schwerpunkte: Mittels moderner Formen der Bürgerbeteiligung wird im Projekt „pimoo - Plattform für integrierte Mobilität in Oberursel“ ein Leitbild für das Oberurseler Verkehrssystem entwickelt. In zielgruppenorientierten Workshops werden unter anderem Mobilitätseingeschränkte, Kinder und Jugendliche, Senioren und Einzelhandels- und Gewerbetreibende eingeladen, sich über die jeweiligen Bedürfnisse und Anforderungen an eine zukünftige Mobilität auszutauschen. Zusätzlich wird eine Online-Informationsplattform entwickelt, die bestehende Pläne, Konzepte und Maßnahmen für die Oberurseler Bürgerschaft transparent abrufbar macht.

Das Leitmotiv „Mobilität ist Auto und mehr“ steht bei der Stadt Rüsselsheim auf der Agenda und stellt den Prozess hin zu einer modernen, nachhaltigen und sozialverträglichen städtischen Mobilität in den Mittelpunkt. Anknüpfend an bereits laufende Projekte wie „Electric City“ werden die bestehenden Verkehrsangebote in Rüsselheim auf den Prüfstand gestellt und durch neue, moderne Angebote ergänzt. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Hinterfragen des eigenen Mobilitätsverhaltens und die Frage, wie die „Verkehrswende im Kopf“ möglichst einfach und mit Spaß angepackt werden kann.

Bei allen drei Projekten sind regelmäßig Bürgerveranstaltungen geplant, die zum Mitdiskutieren und Mitmachen einladen sollen. Da aufgrund der aktuellen Kontaktbeschränkungen solche Termine nicht durchführbar sind, empfiehlt sich ein Besuch des Internetauftritts des Regionalverbandes: Unter www.region-frankfurt.de/mm findet sich die Online-Beteiligung zum Masterplan Mobilität, bei der alle Bürger der Region ihre Ideen und Anregungen zur Mobilität der Zukunft einbringen können.

 

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