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Datum: 14.05.2020

Radschnellweg-Projekte in der Region auf einen Blick

Übersicht aller Fortschritte auf Homepage abrufbar – erste Vereinbarungen unterzeichnet

Im vergangenen Jahr hat der Regionalverband FrankfurtRheinMain mit seiner Radwegeoffensive in der Region für Furore gesorgt: Neun Radschnellwege sollen künftig die Region FrankfurtRheinMain durchziehen. Der Regionalverband will dafür Machbarkeitsstudien mit den profitierenden Kommunen und Landkreisen auf den Weg bringen und sich anschließend hauptverantwortlich um die Umsetzung kümmern, denn „auf Machbarkeitsstudien kann man nicht Rad fahren“, wie der Erste Beigeordnete und Mobilitätsdezernent Rouven Kötter (SPD) oft betont. Die Corona-Krise hat natürlich auch dieses ambitionierte Vorhaben vor Herausforderungen gestellt. Der Verband will deshalb seine Fortschritte ganz transparent darstellen: „Auf unserer Homepage gibt es ab sofort eine Übersicht aller Projekte, die den aktuellen Stand und die kommenden Schritte zeigt. Dazu gibt es einige grundsätzliche Informationen zu den einzelnen Radschnellwegen und Erläuterungen zu den Arbeitsschritten. Alle Interessierten sehen auf einen Blick, wie ihre Wunschprojekte vorankommen“, erläutert Kötter. Die Übersicht (bitte klicken Sie hier) ist im Stil eines Jahrmarkt-Rennens gestaltet und lässt so unmittelbar erkennen, wie weit die einzelnen Vorhaben in Planung und Umsetzung bereits vorangeschritten sind.

So erfährt man beispielsweise, dass das Pionierprojekt, der Radschnellweg FrankfurtRheinMain (FRM) 1 von Darmstadt nach Frankfurt, erwartungsgemäß am weitesten fortgeschritten ist. Hier hatte der Regionalverband im Jahr 2015 die Machbarkeitsstudie vorgelegt, mittlerweile konnte unter Federführung der Regionalpark RheinMain Südwest gGmbH und der engagierten Arbeit des Kelsterbacher Bürgermeisters Manfred Ockel (SPD) der erste Bauabschnitt zwischen Egelsbach und Darmstadt-Erzhausen eröffnet werden. Weitere Abschnitte befinden sich in Arbeit.

Ganz so weit ist man bei den Projekten FRM 7 (Hanau – Frankfurt nordmainisch) und FRM 5 (Vordertaunus – Frankfurt) noch nicht. Aber hier liegen die Machbarkeitsstudien bereits vor (FRM 7) oder sind für diesen Sommer angekündigt (FRM 5). Anschließend will der Regionalverband mit seinem neuen Mitarbeiter Tom Ebberink gemeinsam mit den Kommunen in die Umsetzung gehen. „Mit Herrn Ebberink konnten wir einen Fahrradbegeisterten aus der Region für diese spannende Aufgabe gewinnen“, so Kötter. „Er wird gemeinsam mit der regionalen Radverkehrsbeauftragten Antje Quitta an der Umsetzung der Projekte arbeiten. Wir wollen unsere Energie nicht für die Schublade aufwenden, sondern die Infrastruktur für Radfahrer in der Region nachhaltig verbessern.“

Für die beiden Radschnellwege, die den Kreis Offenbach betreffen (FRM 8 und FRM 9), konnten bereits Absichtserklärungen mit allen Projektpartnern unterzeichnet werden. Hier sollen als nächster Schritt zwei Machbarkeitsstudien beauftragt werden. Ziel ist es, den Kreis Offenbach mit einer Querverbindung von Seligenstadt an den Frankfurter Flughafen (FRM 9) anzubinden, sowie im Süden des Mains die Städte Hanau, Mühlheim, Offenbach und Frankfurt (FRM 8) miteinander zu verbinden.

Eine Besonderheit stellt der FRM 2 dar, der von Groß-Gerau bis zum Frankfurter Flughafen verlaufen soll. Hier übernimmt der Kreis Groß-Gerau die Projektkoordination und der Regionalverband arbeitet als Projektpartner zu. „Uns ist es letztlich nicht wichtig, wer die Projektverantwortung trägt. Hauptsache, wir kommen voran und schaffen nachhaltige Angebote für Radpendler“, stellt Mobilitätsdezernent Kötter zu der besonderen Konstellation klar. „Ich möchte mich daher an dieser Stelle bei allen Städten, Gemeinden und Kreisen bedanken, die unser ehrgeiziges Vorhaben partnerschaftlich und konstruktiv unterstützen.“

Für den FRM 3 von Wiesbaden nach Frankfurt sieht das Land Hessen in seiner Potenzialanalyse große Chancen. Hier soll bis zum Sommer der Startschuss für ein Kooperationsprojekt des Verbandes und der Kommunen gegeben werden. Gleiches gilt für den FRM 6 quer durch die Wetterau von Butzbach bis nach Frankfurt und den FRM 4, der ein Zubringer zum FRM 5 (Vordertaunus) von Bad Soden im Taunus aus werden soll.

„Die Corona-Krise hat die Arbeit für uns nicht leichter gemacht“, stellt Rouven Kötter klar. „Die kommunalen Haushalte stehen unter Druck, und persönliche Treffen und Abstimmungsgespräche sind schwieriger geworden. Gerade deshalb war es uns wichtig, eine transparente und übersichtliche Darstellung aller Projekte auf einen Blick zu gewährleisten. Wir wollen der Mobilitätswende Schub verschaffen und in unserer Region eine Infrastruktur für Radfahrer aufbauen, welche die Nutzung sicherer, komfortabler und schneller macht. Das galt vor Corona, daran arbeiten wir jetzt und daran werden wir auch in Zukunft weiterarbeiten.“

Die Planungen des Regionalverbandes berücksichtigen aber nicht nur die Berufspendlerinnen und -pendler auf den „großen“ Strecken, auch für die Alltags- und Freizeitradler soll sich vieles verbessern: Während sich das beschriebene erste Maßnahmenpaket der Radwegeoffensive maßgeblich um Radschnellwege drehte, soll noch in diesem Jahr ein zweites Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht werden, das sich um die Lückenschlüsse in den überörtlichen Radrouten kümmert. Dies sind regionale Radrouten, die Städte und Gemeinden miteinander verbinden, aber kein Potenzial für einen Radschnellweg haben.

 

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