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Datum: 21.07.2020

Seit fünf Jahren im Einsatz für eine starke Schiene quer durch Europa

Europäischer Verbund für den Rhein-Alpen-Korridor feierte Geburtstag

Zusammenarbeit über Gemeinde-, Regions- und Staatsgrenzen hinweg ist gelebter Alltag beim Regionalverband FrankfurtRheinMain. Dass Grenzen auch beim Schienenverkehr kein Hindernis sein dürfen, zeigt die Kooperation, die der Regionalverband mit anderen Partnern entlang des wichtigen transeuropäischen Verkehrskorridors Rhein-Alpen – die Strecke führt von Antwerpen/Rotterdam bis nach Genua – praktiziert. Seit fünf Jahren besteht der Europäische Verbund für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) unter dem Namen „Interregional Alliance for the Rhine-Alpine Corridor“. Ursprünglich war aus diesem Anlass eine Jubiläumskonferenz im EU-Parlament zu Straßburg sowie eine Mitgliederversammlung mit kleinem Festakt in Frankfurt geplant, wo sich Vertreter aller 25 Mitglieder im Herzen Europas treffen wollten. Nun fand die Feier Corona-bedingt virtuell statt, das Treffen in Frankfurt wurde auf 2021 verschoben.

Die 2015 vom Regionalverband und neun weiteren Institutionen gegründete Allianz ist stets gewachsen und umfasst mittlerweile Regionen, Kommunen, Häfen und Fachverbände aus allen sechs Anrainerstaaten. Ein Kirchturmdenken ist den Mitgliedern fremd, geht es doch um viele gemeinsame Anliegen, die solch ein Korridor mit sich bringt, wie beispielsweise gut ausgebaute und vernetzte Verkehrsinfrastruktur, reibungsloser Betrieb für Schifffahrt, Personen- und Güterzüge, Erreichbarkeit in den Regionen sowie entlang des Korridors. Ein weiterer Vorteil einer Zusammenarbeit im EVTZ liegt in den guten Möglichkeiten der Einwerbung von EU-Fördermitteln. Der Erste Beigeordnete des Regionalverbands FrankfurtRheinMain, Rouven Kötter, ist als Dezernent sowohl für Mobilität als auch für Europa verantwortlich und erläutert die Sinnhaftigkeit eines Engagements des Verbandes bei solchen grenzüberschreitenden Kooperationen: „Wir arbeiten seit fünf Jahren gemeinsam mit vielen Partnern an einer Optimierung der Schienenverbindungen von Rotterdam bis Genua. Diese Zusammenarbeit soll selbstverständlich den Menschen und Unternehmen in unserer Region dienen. Beispielsweise sind leistungsfähige italienische Häfen auch für uns von Vorteil, weil Unternehmen dann flexibler bei der Logistikkette sind und das sensible Mittelrheintal von Durchgangsverkehren entlastet werden kann. Mehr Güter intelligent auf der Schiene verteilt bedeuten weniger LKW auf den Straßen, weniger CO2 in der Luft, weniger Staus.“

Vor kurzem schloss der Verbund ein von der EU gefördertes Projekt zum lückenlosen Fernverkehrstakt auf der Schiene ab. Tenor des Projektes: Grenzüberschreitend schlummert viel Fahrgastpotenzial, es sind jedoch noch technische Hürden, grenzüberschreitende Fahrpläne und die Vertriebssysteme der einzelnen Unternehmen besser aufeinander abzustimmen. Der Ausbau der Schieneninfrastruktur ist vor allem in den großen Bahnknoten wie zum Beispiel Frankfurt am Main ein Thema. So sollen die Züge pünktlich rollen, ohne dass der Nahverkehr das Nachsehen hat.

Die Allianz wurde im Jahr 2015 gegründet und zählt Mitglieder aus den Niederlanden, Belgien, Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Italien. Die Geschäftsstelle liegt beim Verband Region Rhein-Neckar in Mannheim. Der Regionalverband FrankfurtRheinMain ist durch Rouven Kötter im Vorstand vertreten. Der wichtigste europäische Korridor, der über rund 1300 Kilometer zwischen Rotterdam und Genua verläuft, verbindet die wirtschaftsstärksten Regionen in Europa miteinander. Im Einzugsbereich dieser offiziell als Rhein-Alpen-Korridor bezeichneten Nordsüdachse, die das Mittelmeer und die Nordsee verbindet, leben rund 70 Millionen Menschen. „Dieser zentrale Wirtschafts- und Lebensraum in Europa ist mehr als nur eine Transportachse. Es geht daher auch um mehr als ausschließlich um Fragen der Schieneninfrastruktur oder der Binnenschifffahrt; es geht auch um die Erhaltung der Lebensqualität, beispielsweise durch Lärmreduktion entlang der Schienenstrecken. Wir ziehen eine positive Bilanz der ersten fünf Jahre des EVTZ und werden weiterhin gemeinsam mit unseren nationalen und internationalen Partnern engagiert an einer Verbesserung des Schienenverkehrs arbeiten“, so Kötter abschließend.

Eine Karte des Rhein-Alpen-Korridors könenn Sie sich hier herunterladen:

 

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