Wachsende Bevölkerung mit mehr älteren Menschen
Die Metropolregion FrankfurtRheinMain bleibt hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung eine Wachstumsregion. Im Zeitraum seit 2018 wuchs die Bevölkerung um 2,7 Prozent auf mehr als 5,9 Millionen Menschen im Jahr 2023 (Grundlage: Fortschreibung Zensus 2011). Zugleich macht sich die demografische Entwicklung deutlich bemerkbar: Mehr als ein Fünftel der Menschen, die in der Region leben, sind mindestens 65 Jahre alt.
Die Daten stammen aus dem aktuellen Regionalen Monitoring „Bevölkerungsentwicklung und -struktur in der Metropolregion FrankfurtRheinMain“. Die Publikation hat der Regionalverband heute im Rahmen seiner Statistikreihe „Auf den Punkt gebracht“ veröffentlicht.
Das Wachstum in der Metropolregion ist in erster Linie auf Wanderungsgewinne zurückzuführen. Denn im Rahmen der natürlichen Bevölkerungsentwicklung zeigt sich im Vergleich von Geburten und Sterbefällen, dass seit mehr als 20 Jahren fast durchgängig mehr Menschen sterben als geboren werden. Der statistische „Sterbeüberschuss“ lag 2023 in der Region insgesamt bei 13.662 Personen. Lediglich in den Städten Frankfurt, Offenbach und Mainz konnte 2023 noch ein Geburtenüberschuss registriert werden.
Dagegen weisen alle Kreise und kreisfreien Städte der Metropolregion 2023 mehr Zuzüge als Fortzüge auf. Insgesamt lag der Bevölkerungszugewinn aufgrund von Wanderungsüberschüssen bei 45.473 Personen. Besonders groß fielen die Wanderungsgewinne in den Kreisen Main-Kinzig, Offenbach und Hochtaunus aus.
Grafisch veranschaulicht ist die klassische Form einer Alterspyramide nur noch im Bereich der Hochaltrigen bis zu den Babyboomer-Jahrgängen erkennbar. Bei den jüngeren Jahrgängen geht die Bevölkerungsstruktur in eine grafische Urnenform über, die nach unten hin tendenziell schmaler wird. Eine solche Bevölkerungsstruktur kann zu einem Mangel an Menschen im erwerbsfähigen Alter bei gleichzeitig steigenden Pflege- und Versorgungsbedarfen führen.
„Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstruktur beeinflussen nicht nur die Anforderungen an die Daseinsvorsorge, sondern auch den Arbeitsmarkt, das Fachkräfteangebot, den Wohnraumbedarf und damit die Wohnflächen- und Siedlungsentwicklung in unserer Region“, weisen Verbandsdirektorin Claudia Jäger und Erster Beigeordneter Rouven Kötter auf die umfangreichen Konsequenzen hin, die sich aus dem demografischen Wandel ergeben.
Um der größer werdenden Lücke an Arbeits- und Fachkräften entgegenzuwirken, arbeitet der Regionalverband nicht nur an einer Fachkräftestrategie für die Region, sondern bietet mit dem FRM International Office auch eine direkte Anlaufstelle für internationale Fachkräfte, um Fachkräfte für die Region anzuwerben und diesen die Zuwanderung zu erleichtern.
Der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung in der Metropolregion betrug im Jahr 2023 nach einem deutlichen Anstieg 20,2 Prozent der Bevölkerung, was 1.196.912 Personen entspricht. Zugleich hat die Zahl der Schutzsuchenden, also der Ausländerinnen und Ausländer, die sich unter Berufung auf humanitäre Gründe – unter anderem aufgrund des Ukrainekrieges – in der Region aufhalten, 2023 mit 237.270 Personen einen neuen Höchsttand erreicht.
Die Metropolregion FrankfurtRheinMain wird voraussichtlich auch in Zukunft eine Wachstumsregion bleiben. Davon geht die aktualisierte Bevölkerungsprognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) aus. So erwartet das BBSR einen Bevölkerungszuwachs bis zum Jahr 2045 um rund 362.000 Personen auf 6,18 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner.
Allerdings gibt es innerhalb der Region gravierende Unterschiede. Laut BBSR-Prognose konzentriert sich das Wachstum besonders auf die kreisfreien Städte und fällt an den Rändern der Region deutlich geringer aus. Für die Kreise Vogelsberg und Miltenberg wird bis 2045 sogar ein Bevölkerungsrückgang erwartet.
Die Bevölkerungszahlen der amtlichen Statistik werden anhand von Informationen über Geburten, Todesfälle und Wanderungen jährlich fortgeschrieben. Derzeit wird die Datengrundlage für die amtliche Statistik umgestellt. Bis zuletzt bildete die Basis der Zensus aus dem Jahr 2011. Mit dem Zensus 2022 sollen die amtlichen Bevölkerungszahlen nun bis Frühjahr 2025 auf eine aktualisierte Grundlage umgestellt werden.
Erste Ergebnisse des Zensus 2022 wurden im Juni 2024 veröffentlicht. Diese zeigen, dass das Bevölkerungswachstum in der Metropolregion im Vergleich zum Zensus 2011 etwas geringer ausfällt als bisher angenommen. Demnach lebten zum Zensus-Stichtag (15.05.2022) 5.749.097 Menschen in der Region. Das sind 140.623 Menschen (2,4 Prozent) weniger als auf Grundlage der „alten“ Bevölkerungsfortschreibung zum 30.06.2022 angenommen. Dies ist bei der Einordnung der Ergebnisse des vorliegenden Monitorings zu berücksichtigen.
Ein Grund für diese Abweichung ist die Untererfassung von Fortzügen ins Ausland, die nicht bei den Meldebehörden angezeigt wurden. Aktuelle Daten der Bevölkerungsfortschreibung für das Jahr 2023 auf Grundlage des neuen Zensus sollen ab Ende 2024 vorliegen.
Weitere Informationen
- Die Metropolregion FrankfurtRheinMain wird definiert als das Gebiet vom Kreis Gießen im Norden bis zum Kreis Bergstraße im Süden sowie in West-Ost-Ausdehnung vom Kreis Mainz-Bingen bis zum Kreis Aschaffenburg. Sie ist eine der elf anerkannten Metropolregionen in Deutschland.
- Das Regionale Monitoring unterstützt Kommunen und weitere Akteure der Regionalentwicklung durch die kompakte Aufbereitung datenbasierter Grundlagen zu wichtigen Schlüsselthemen für die Region bei der Identifizierung von Handlungsbedarf und -erfolgen.
- Die 18-seitige Publikation zum Thema Bevölkerung kann unter www.region-frankfurt.de heruntergeladen werden. Bitte im Suchfeld der Startseite folgenden Webcode eingeben: zkr11