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Datum: 15.06.2020

Nächster Schritt zum Radschnellweg durch die Wetterau

Wetterauer Kommunen unterzeichnen Kooperationsvertrag – Regionalverband übernimmt die Projektverantwortung

Die Radwegeoffensive des Regionalverbands FrankfurtRheinMain nimmt weiter Fahrt auf. Insgesamt neun Radschnellwege sollen die Region künftig vernetzen. Einer davon verbindet die Wetterau mit der Frankfurter Innenstadt: Beginnend in Butzbach soll der Schnellweg „FrankfurtRheinMain6“ (FRM6) über Bad Nauheim, Friedberg, Wöllstadt, Karben und Bad Vilbel nach Frankfurt führen. Mit diesem Ziel haben die politisch Verantwortlichen des Wetteraukreises, der Gemeinde Wöllstadt sowie der Städte Bad Nauheim, Bad Vilbel, Butzbach, Frankfurt am Main, Friedberg und Karben einen Kooperationsvertrag mit dem Regionalverband FrankfurtRheinMain unterzeichnet. Der Verband wird die geplante Machbarkeitsstudie mit dem Team des Ersten Beigeordneten und Mobilitätsdezernenten Rouven Kötter federführend koordinieren. Die Kommunen und der Kreis begleiten das Vorhaben politisch in einem Steuerungskreis und durch Mitarbeiter aus den Fachabteilungen in einem Arbeitskreis. Hierbei sollen die vorhandenen Nutzerpotenziale sowie mögliche Trassenvarianten für eine solche Premiumroute des Radverkehrs ermittelt werden. Die Studie soll im dritten Quartal dieses Jahres vergeben werden und nach rund anderthalb Jahren fertiggestellt sein. Ein wichtiger und zeitintensiver Baustein wird dabei die Beteiligung der Öffentlichkeit sowie von Fachbehörden, Interessenverbänden und Vertretern der Wissenschaft sein. „Wir wollen, dass sich alle Interessierten bei diesem Vorhaben mit ihren Anregungen und Ideen einbringen können. Damit wird die Machbarkeitsstudie nicht nur qualitativ besser, sondern erreicht auch eine höhere Akzeptanz“, sind sich die Projektpartner einig.

Es wird davon ausgegangen, dass die Kosten der Machbarkeitsstudie bei etwa 100.000 Euro liegen. Das Land Hessen bezuschusst Machbarkeitsstudien dieser Art in der Regel mit rund 50 Prozent. Der Wetteraukreis hat die Übernahme von bis zu 25.000 Euro zugesagt. Die restlichen Kosten teilen sich die genannten Kommunen zu gleichen Anteilen. Der Regionalverband bringt sein Personal ein und koordiniert den gesamten Projektprozess. Damit wird auch der Norden der Region an das künftige Netz der Radschnellwege rund um Frankfurt angebunden, welches durch die Radwege-Offensive des Regionalverbands auf den Weg gebracht wird. Eine Übersicht aller Projekte sowie ihren aktuellen Bearbeitungsstand findet man auf der Homepage des Regionalverbands unter dem Stichwort „Radschnellwege“.  

„Wer Strecken im Alltag mit dem Fahrrad zurücklegt, tut etwas für seine Gesundheit, fürs Klima und für alle Auto- und Bahnfahrer, denn die haben dann mehr Platz auf ihren Wegen. Damit mehr Menschen umsteigen, brauchen wir sichere, direkte und attraktive Radwege. Deshalb hat der Regionalverband beschlossen, gemeinsam mit den begünstigten Kommunen Radschnellwege in der Region zu bauen. Als Wetterauer freue ich mich natürlich besonders, dass dabei mit dem FRM6 auch eine Verbindung von Butzbach durch die Wetterau bis nach Frankfurt berücksichtigt werden konnte. Ich freue mich sehr auf die Arbeit an dieser Machbarkeitsstudie zusammen mit meinem Team und den Kolleginnen und Kollegen in den Wetterauer Rathäusern und beim Wetteraukreis. Das wird ein spannendes Projekt!“, so Rouven Kötter.

Der hohe Ausbaustandard von Radschnellwegen ermöglicht es, dass auch bei einer großen Anzahl an Radfahrenden und bei hohen Geschwindigkeiten - welche durch die Nutzung von E-Bikes zunehmen werden - ein sicheres Vorankommen gewährleistet ist. Damit leisten solche Radverbindungen einen wichtigen Förderbeitrag zur Nutzung des Fahrrads auf Alltagswegen. Die mögliche hohe Durchschnittsgeschwindigkeit auf den geplanten Radschnellwegen ist der große Unterschied zu bereits vorhandenen attraktiven Strecken, wie beispielsweise dem Niddaradweg, den sich viele unterschiedliche Nutzer teilen und auf denen man als Radpendler zwar vorankommt, aber doch regelmäßig ausgebremst wird.

Zitate

Klaus Oesterling, Verkehrsdezernent der Stadt Frankfurt:
„Die Förderung des Radverkehrs hat für die Stadt Frankfurt größte Priorität. Wir wollen und werden das Radfahren für unsere Bürgerinnen und Bürger sicherer gestalten, aber auch Einpendler animieren, aufs Rad umzusteigen. Jedes Auto weniger, das aus dem Umland in unsere Stadt kommt, entlastet bei uns die Straßen. Hierbei sehen wir im Regionalverband mit seiner Radwege-Offensive einen guten Partner. Als Hauptziel der geplanten Radschnellwege durch die Region sieht sich die Stadt Frankfurt hier in einer besonderen Rolle und unterstützt diese Projekte daher tatkräftig.“

Thomas Stöhr, Bürgermeister der Stadt Bad Vilbel:
„Die Stadt Bad Vilbel legt ein großes Tempo in Sachen Radverkehr vor. Mehr als vier Millionen Euro haben wir alleine in den letzten zwölf Monaten in den Ausbau unserer Radinfrastruktur investiert. Insbesondere entlang der Nidda ist dies gut sichtbar, aber auch im restlichen Stadtgebiet neue Wegeverbindungen geschaffen oder ausgebaut. Ein Radschnellweg durch die Wetterau nach Frankfurt könnte ein weiterer Baustein werden. Wir freuen uns, dass der Regionalverband das Projekt engagiert vorantreibt. Wer sich morgens den Verkehr rund um Bad Vilbel ansieht, kann sich vorstellen, dass es hilfreich wäre, wenn einige Hundert Pendler aufs Fahrrad umsteigen würden. Deshalb sind wir selbstverständlich als Projektpartner beim geplanten FRM6 dabei.“

Guido Rahn, Bürgermeister der Stadt Karben:
„Wenn man sich den Radverkehr auf dem beliebten Niddaradweg durch Karben ansieht, ist klar erkennbar, dass Radfahren im Trend liegt. Man sieht zahlreiche Pendler morgens und nachmittags auf der Strecke. Allerdings muss man sich hier den Verkehrsraum mit Spaziergängern, Kindern auf Rollern, Senioren mit Rollatoren oder Joggern teilen. Ein direkter, schneller und exklusiver Radweg für Pendler nach Karben und aus Karben heraus könnte weitere Menschen zum Umsteigen aufs Rad bewegen. Wir sind gespannt, was bei der Machbarkeitsstudie herauskommt und ob das ambitionierte Vorhaben anschließend auch Realität wird.“

Adrian Roskoni, Bürgermeister der Gemeinde Wöllstadt:
„Viele Wöllstädter pendeln mit der S6 in Richtung Friedberg und nach Frankfurt. Aber auch mit dem Auto sind einige unterwegs, und der morgendliche Stau durch unsere Gemeinde vor Errichtung der Ortsumgehung ist uns noch in bester Erinnerung. Deshalb wirken wir natürlich gern bei der Machbarkeitsstudie zu einem FRM6-Radschnellweg durch die Wetterau bis nach Frankfurt mit. Ein solcher Radweg wäre ein Gewinn für die gesamte Region und natürlich auch für unsere Bürgerinnen und Bürger.“

Dirk Antkowiak, Bürgermeister der Stadt Friedberg:
„Friedberg ist für viele Pendler ein Verkehrsknoten. Unser Bahnhof ist gewissermaßen der Hauptbahnhof der Wetterau und auch mit dem Auto kommt man an Friedberg kaum vorbei, wenn man in Richtung Frankfurt unterwegs ist. Deshalb ist die Idee eines Radschnellweges durch die Wetterau für uns sehr reizvoll. Die Mobilität der Zukunft wird sich anders gestalten und das Fahrrad wird dabei eine größere Rolle einnehmen als heute. Für die Kreisstadt Friedberg wäre ein Radschnellweg nach Frankfurt und in die andere Richtung über Bad Nauheim nach Butzbach ein sinnvolles und visionäres Projekt. Gut, dass der Regionalverband dieses Vorhaben gemeinsam mit den beteiligten Kommunen anpackt.“

Klaus Kreß, Bürgermeister der Stadt Bad Nauheim:
„Wir haben in Bad Nauheim in den letzten Jahren viel für den Radverkehr getan. Radfahren in der Kurstadt soll Spaß machen und sicher sein. Gleichzeitig wollen wir aber auch die Alltagsnutzung des Fahrrades über unsere Stadtgrenzen hinaus verbessern. Hier sehen wir in dem Radschnellwegprojekt, das vom Regionalverband koordiniert wird, eine große Chance. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie und bringen uns hierbei selbstverständlich engagiert ein.“

Michael Merle, Bürgermeister der Stadt Butzbach:
„Derzeit arbeitet die Stadt Butzbach intensiv daran, die Nahmobilität im Stadtgebiet zu verbessern. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort und einem beauftragten Büro erstellen wir den Nahmobilitäts-Check und schließlich einen Nahmobilitätsplan. Wir wollen aber nicht nur bei uns vor Ort und ausschließlich für Bewohnerinnen und Bewohner Butzbachs Verbesserungen für den Radverkehr herbeiführen, sondern wir denken bei der Mobilität interkommunal. Wir verstehen Radverkehrsplanung als Angebotsplanung und dies in Form eines Netzes. Deshalb sind stadtteil- und kommunenübergreifende Verbindungen von essentieller Bedeutung, wenn wir uns über die Zukunft und die Attraktivität des Radverkehrs Gedanken machen. Wir freuen uns, dass wir für das Projekt FRM6 ,mit ins Boot geholt wurden‘, und setzen auf eine erfolgreiche Machbarkeitsstudie.“

Jan Weckler, Landrat, und Matthias Walther, Kreisbeigeordneter und Dezernent für Regionalentwicklung des Wetteraukreises:
„Der Wetteraukreis soll Radregion werden – so hat es der Kreistag beschlossen, und das wollen wir auch umsetzen und leben. Deshalb ist unsere Unterstützung des FRM6 als Radschnellweg vom Norden des Kreises bis an die südliche Grenze eine logische Konsequenz. Neben zahlreichen anderen Vorhaben kann dies ein Leuchtturmprojekt der Radinfrastruktur in unserem Kreis sein. Wir unterstützen die Machbarkeitsstudie natürlich nicht nur finanziell, sondern bringen uns auch mit unserem Engagement und unseren kompetenten Mitarbeitern in die Projektarbeit ein. Gemeinsam mit den Anrainerkommunen und dem Regionalverband gehen wir dieses ambitionierte Vorhaben gerne und mit Energie an.“  


Auf dem Foto von links nach rechts: Manfred Schütz, Erster Stadtrat von Butzbach; Peter Hünner, Wetteraukreis; Dirk Antkowiak, Bürgermeister von Friedberg; Michael Merle, Bürgermeister von Butzbach; Jan Weckler, Landrat des Wetteraukreises; Klaus Kreß, Bürgermeister von Bad Nauheim; Guido Rahn, Bürgermeister von Karben; Dieter Olthoff, Stadtrat von Friedberg; Dr. Thomas Stöhr, Bürgermeister von Bad Vilbel; Matthias Walther, Kreisbeigeordneter des Wetteraukreises; Sebastian Wysocki, Erster Beigeordneter der Stadt Bad Vilbel; Rouven Kötter, Erster Beigeordneter des Regionalverbands FrankfurtRheinMain; Joachim Hochstein, Leiter des Radfahrbüros Frankfurt; Adrian Roskoni, Bürgermeister von Wöllstadt; RV Antje Quitta, Regionale Radverkehrsbeauftragte beim Regionalverband FrankfurtRheinMain.

Bildquelle: Wetteraukreis, Fachdienst Kommunikation - Pressestelle

 

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