Seilbahnen
Seilbahnen kennen die meisten Menschen nur aus Skigebieten. Der Regionalverband befasst sich damit, wie dieses Verkehrsmittel auch in FrankfurtRheinMain eine Baustein zur Lösung drängender Verkehrsprobleme darstellen könnte. Unter Federführung des Regionalverbandes trafen sich am 8. Mai 2019 Verkehrsexperten zum ersten Seilbahntag. Dort ging es um mögliche Vorbilder aus Deutschland und Visionen für Strecken in der Region.
„Für mich sind urbane Seilbahnen nicht nur eine Vision, ich habe sogar ein klares Ziel vor Augen: Rechtzeitig zur Fußballeuropameisterschaft im Jahr 2024 sollen die ersten Gondeln hier in unserer Region schweben“, sagte Verbandsdirektor Thomas Horn anlässlich des Seilbahntages. Für ihn sind urbane Seilbahnen ergänzende Bausteine des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Ziel müsse sein, möglichst schnell das Straßen- wie auch das Schienennetz durch eine Alternative zu entlasten. Deshalb habe der Regionalverband die Hochschule Darmstadt gebeten, potenzielle Seilbahnstandorte in Frankfurt zu prüfen. „Auslöser der Untersuchung waren dabei nicht nur Dauerstau und Engpässe auf Straßen und Schienen in der Region, auch Themen wie beispielsweise Luftverschmutzung und ökologischer Fußabdruck haben uns dazu motiviert“, so Horn. Deshalb müsse man den ÖPNV nicht nur ausbauen, sondern auch attraktiver gestalten. „Es muss ein Wandel einsetzen, wir müssen künftig auch urbane Seilbahnen mitdenken.“
Für Seilbahnen gibt es einige etablierte Beispiele
So diente eine Seilbahn in Kiel als innerstädtischer Zubringer quer über den Hafen von einem Parkhaus zu einem Einkaufszentrum (1974 bis 1988). In New York wurde einst eine Verzögerung des U-Bahnbaus mit Hilfe einer Seilbahn zeitlich überbrückt. In deutschen Städten wie Koblenz und Berlin wurden Seilbahnen als Highlight zu Expos und Bundesgartenschauen eingesetzt. In in Frankfurt könnte eine solche Seilbahn als Ergänzung und Zubringer an das bestehende U-Bahn- oder S-Bahn-Netz, beispielsweise als Verbindung von Commerzbankarena – Stresemannallee – Hauptbahnhof Frankfurt dienen. Weiter können Seilbahnen eine Antwort bei Fragen zur Überquerung von Straßen sein, so beispielsweise von der Raststätte Taunusblick über die A5 zur U-Bahn-Endhaltestelle Heerstraße sein.
Eine urbane Seilbahn hat viele weitere Vorteile
Beispielsweise wird durch sie das Landschaftsbild kaum verändert. Auch werden die Planungszeiten erheblich verkürzt. Umso mehr, wenn eine Trasse entlang einer Straße verläuft. Die Gondeln bieten ein hohes Maß an Barrierefreiheit. Sie können mit Rollstühlen, Kinderwagen, Fahrrädern ohne Schwellen befahren werden. Schließlich sind sie ein sicheres Verkehrsmittel – die Seilbahntechnik ist erprobt und ausgereift.