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Datum: 08.05.2023

Klima-Energie-Atlas zeigt auf einen Blick,
wo es Repair Cafés in der Region gibt

Besser reparieren statt wegwerfen: Zu Besuch im Reparatur Café in Schwalbach am Taunus

Meist passiert es ohne Vorwarnung: Die Stehlampe, der Küchenmixer oder das bisher so zuverlässige Zweirad funktionieren nicht wie gewohnt oder geben gleich ganz ihren Geist auf. In der Wegwerfgesellschaft werden nicht funktionstüchtige Geräte oft schnell ausrangiert und entsorgt. Doch wie wäre es, wenn es Orte gäbe, an denen sich Alltagsgegenstände mit fachkundiger Hilfe ohne großen finanziellen Aufwand wieder instand setzen ließen?

Diese Anlaufstellen existieren, sie heißen Repair Cafés. In ihnen bringen ehrenamtliche Reparateure ausrangierte bzw. kaputte Geräte kostenlos oder gegen einen kleinen Obolus wieder auf Vordermann. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Repair Cafés bundesweit gestiegen: „Reparieren statt Wegwerfen“ liegt bei vielen Menschen im Trend.

In Schwalbach am Taunus existiert seit Anfang 2016 ein Repair Café. „Unser Vorbild war damals das erste Reparaturcafé in Kelkheim“, erinnert sich Mitbegründer Manfred Rothhaus an die Anfänge zurück. Bis heute ist der 77-Jährige regelmäßig als Reparateur mit von der Partie, wenn das Schwalbacher Reparaturcafé jeden 1. Samstag im Monat von 10 bis 13 Uhr im Bürgerhaus die Pforten öffnet.

„Ob Flachbildschirm, Nähmaschine, die Leute kommen mit allem vorbei, was sich tragen lässt“, berichtet Rothhaus. Im Durchschnitt sind es 20 Leute, die von acht bis zehn ehrenamtlichen Reparateuren betreut werden, sagt der Schwalbacher mit technischem Faible – der Eisenbahner hat vor seinem Ruhestand lange Lokführer in der Region ausgebildet.

Beim gemeinsamen Besuch des Schwalbacher Reparaturcafés zeigten sich Rouven Kötter (Erster Beigeordneter Regionalverband FrankfurtRheinMain), Dr. Kirsten Schröder-Goga (Abteilungsleiterin Klima, Energie Nachhaltigkeit, Regionalverband) und Schwalbachs Bürgermeister Alexander Immisch beeindruckt.

„Das Reparaturcafé in Schwalbach am Taunus zeigt stellvertretend für viele ähnliche Einrichtungen in unserer Region, wie groß die Bereitschaft der Menschen ist, den eigenen Lebensstil nachhaltiger zu gestalten, gebrauchte Gegenstände länger zu nutzen und dabei Umwelt und Ressourcen zu schonen. Der Regionalverband, der sich in vielfacher Hinsicht für Klimaschutz und Nachhaltigkeit einsetzt, unterstützt die Idee der Repair Cafés ausdrücklich“, sagte Rouven Kötter, der als Erster Beigeordneter im Regionalverband für den Bereich Nachhaltigkeit zuständig ist.

Um noch sichtbarer zu machen, in welchen Städten und Gemeinden der Region ein Repair-Café zu finden ist, wurde jetzt der Klima-Energie-Atlas des Regionalverbandes, ein interaktives Kartenangebot des Klima-Energieportals www.klimaenergie-frm.de um eine neue Infoebene ergänzt. Diese zeigt den Nutzerinnen und Nutzern auf einen Blick, wo genau sich die derzeit 92 Reparatur-Cafés im Verbandsgebiet des Regionalverbandes befinden.

„Dinge zu reparieren anstatt sie wegzuwerfen, das macht insbesondere in Zeiten mit immer knapper werdenden Ressourcen und hohen Lebenshaltungskosten viel Sinn. Hier treffen sich Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Vernunft. Mit dem neuen Info-Angebot im Klima-Energie-Atlas möchten wir den gesellschaftlich sinnvollen Trend der Reparatur-Cafés in unserer Region weiter stärken“, sagte Dr. Kirsten Schröder-Goga, Leiterin der Abteilung Klima, Energie und Nachhaltigkeit im Regionalverband.

Begeistert vom eingespielten Betrieb der ehrenamtlichen Schwalbacher Reparaturwerkstatt im Bürgerhaus und von dem neuen Info-Angebot des Regionalverbandes ist ebenso Alexander Immisch, Bürgermeister von Schwalbach am Taunus. „Ich finde es großartig, dass unser Reparatur-Café so gut angenommen wird und so viele Ehrenamtliche regelmäßig Zeit und Herzblut einbringen, um Gegenstände wieder nutzbar zu machen, die sonst auf dem Müll bzw. in der Recyclingstation gelandet wären. Darüber hinaus ist das Café ein guter Treffpunkt, um miteinander ins Gespräch zu kommen“, sagte er.

Dass das Reparieren gewohnter und liebgewonnener Gegenstände nicht allein aus Umwelt- und Budgetgründen sinnvoll ist, sondern manches Mal auch eine emotionale Seite hat, weiß Manfred Rothhaus aus vielen Jahren Mitarbeit im Repair-Café: „Die Leute sind oft überaus dankbar und glücklich, wenn etwas repariert werden konnte und sie es weiter benutzen können“.

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