Netzwerktreffen Mobilitätsstationen: Pilotprojekt des Wetterau-Kreises im Fokus
Regionalverband erkundet mit Kooperationsvorhaben die Zukunft der Mobilität im ländlichen Raum
Wie sieht ein tragfähiges Betreibermodell für ein Netz regionaler Mobilitätsstationen aus? Welche konkrete Mobilitätsangebote sind sinnvoll? Um welche Zusatzangebote, etwa Paketstationen oder Automaten mit regionalen Produkten, könnten Stationen ergänzt werden? Diese und weitere Fragen zu zukünftigen Mobilitätsformen im ländlichen Raum wurden beim 3. Netzwerktreffen Mobilitätsstationen beraten.
Eingeladen zu der Veranstaltung, die pandemiebedingt als Onlineformat stattfand, hatte der Regionalverband FrankfurtRheinMain. Der Erste Beigeordnete Rouven Kötter (SPD) begrüßte 35 Teilnehmende, darunter Vertreterinnen und Vertreter von Carsharing- sowie Bikesharing-Anbietern, Hessen Mobil, Verkehrsclub Deutschland (VCD), lokaler Nahverkehrsorganisationen und von Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main. Kötter skizzierte zu Beginn des Netzwerktreffens die Ziele der Mobilitätstrategie FrankfurtRheinMain und hob die Bedeutung eines regionalen Netzwerks hervor.
Der inhaltliche Fokus lag auf dem aktuellen Stand des Verbundprojektes „Raum für neue Mobilität“ (RaMo), das derzeit in der Wetterau umgesetzt wird. Die Wetterau ist mit ihren 25 Kommunen als Pilotprojekt bundesweit der erste Landkreis, in dem flächendeckendein Netz von Mobilitätsstationen entstehen soll.
Alina Arnold, Projektkoordinatorin des Regionalverbandes, stellte Inhalte und Visionen des Förderprojekts RaMo vor. Martin Langlitz, Kreisentwicklungsbeauftragter des Wetteraukreises, ging auf die Besonderheiten und Herausforderungen des Wetteraukreises ein. Prof. Volker Blees von der Hochschule RheinMain stellte konkrete Nutzungsszenarien für Mobilitätsstationen vor. Die Hochschule RheinMain ist in dem Forschungsprojekt für die wissenschaftliche Begleitung verantwortlich und erstellt Standortanalysen für bedarfsgerechte multimodale Verknüpfungspunkte. Julian Elbert-Neißner vom Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) skizzierte in einem Impulsvortrag die Chancen multimodaler Mobilitätslösungen für den ländlich geprägten Raum.
Anschließend bestand die Möglichkeit, sich zu Ausstattungsmerkmalen und Besonderheiten von Mobilitätsstationen auszutauschen. Dabei konnten wertvolle Erkenntnisse und Ideen für die weitere Projektarbeit gewonnen werden.
„Unsere Metropolregion besteht nicht nur aus städtisch geprägten Bereichen. Auch für die ländlichen Räume wollen wir moderne und nachhaltige Lösungen für die Mobilität von Morgen finden. Dazu haben wir mit dem heutigen Treffen einen weiteren Schritt unternommen“, sagte Rouven Kötter.
Das nächste Netzwerktreffen Mobilitätsstationen hat der Regionalverband FrankfurtRheinMain für April 2022 geplant.
Hintergrund:
- Mobilitätsstationen sind Verknüpfungspunkte, die das Mobilitätsangebot bedarfsgerecht ergänzen und möglichst umweltfreundliche Verkehrsträger an einem Ort bündeln. Typische Beispiele sind (E-)Carsharing, Fahrradverleihangebote (zum Beispiel auch Lastenräder und E-Bikes) und qualitativ hochwertige Radabstellanlagen. Sie helfen, stärker auf umweltverträgliche Alternativen zu setzen als auf den privaten Pkw, sorgen für einen besseren Zugang zu Mobilität und sind eine sinnvolle Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr.
- Das Projekt „Raum für neue Mobilität“ (RaMo) läuft von Juli 2021 bis Ende Juni 2024 und wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Neben dem Regionalverband sind der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und die Hochschule RheinMain aus Wiesbaden beteiligt. Letztere führt eine wissenschaftliche Untersuchung der Mobilitätsbedarfe und eine Suche nach geeigneten Standorten für Mobilitätsstationen durch.
Weitere Informationen zu Mobilitätsstationen und zum Mobilitätskonzept für die Region gibt es hier.