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Datum: 24.03.2023

Wie können mehr Transporte zur Ver- und Entsorgung auf die Schiene verlagert werden?

Eisenbahnunternehmen, Verlader, Logistiker und Kommunen beim Austausch "Güter auf die Schiene"

Die Bundesregierung plant, den Anteil des Schienenverkehrs am gesamten Gütertransport bis 2030 von 18 auf 25 Prozent erhöhen. Dafür ist eine Kraftanstrengung von Bund, Land, Industrie, Handel und Eisenbahnbranche erforderlich – auch in der Region FrankfurtRheinMain. Sprich: Wie lassen sich zum Beispiel Ver- und Entsorgerverkehre stärker auf die Schiene verlagern und Lieferketten umstellen? Welche Anforderungen stellen Verlader an Logistikdienstleister? Was kann die öffentliche Hand tun?

Fragen, die am 22. März 2023 bei der Veranstaltung „10 Jahre Güter auf die Schiene – Nachhaltige und verlässliche Ver- und Entsorgung für den Ballungsraum FrankfurtRheinMain“ im Haus der Region diskutiert wurden. Eingeladen zu der zum fünften Mal stattfindenden Austauschplattform „Güter auf die Schiene“ hatten der Regionalverband FrankfurtRheinMain, die Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main sowie die DB Netz AG.

Bei der Veranstaltung beleuchteten Verlader, Logistiker, Eisenbahnunternehmen und Kommunen gemeinsam mit den Veranstaltern die Rolle und das Potenzial des Schienenverkehrs bei der nachhaltigen und verlässlichen Ver- und Entsorgung der Region. Vieles läuft in diesen Bereichen noch nicht über die Schiene. Gleichwohl sind diese Sektoren Wachstumstreiber, so etwa das Recycling und die Entsorgung mit Schwerpunkten im Frankfurter Osthafen oder die Trockensortimente des Lebensmitteleinzelhandels.

„Die Region FrankfurtRheinMain arbeitet gemeinsam daran, mehr Güter auf die Schiene zu bekommen“, sagte Rouven Kötter, Erster Beigeordneter des Regionalverbands und zuständig für Mobilität. In seinem Einführungsvortrag ging er unter anderem auf die Ende 2020 verabschiedete Mobilitätsstrategie des Regionalverbandes ein. „Wir wollen mehr Bewegung in die Region bringen und zwar insbesondere auf der Schiene. Deshalb haben wir als Lotsen für unsere Mitgliedskommunen und die Unternehmen der Region den Schienen-Coach etabliert. Er hat bereits zahlreiche Beratungen durchgeführt. Aber auch mit weiteren Bausteinen arbeiten wir am Schienenverkehr. Wenn mehr Menschen und Güter auf der Schiene statt auf der Straße transportiert werden, profitieren Umwelt und Mensch in unserer Region gleichermaßen“, so Kötter.

Dr. Alexander Theiss, Geschäftsführer Standortpolitik der IHK Frankfurt am Main, sagte: „Wir möchten mit den Vertretern des Lebensmitteleinzelhandels, der Produktionswirtschaft sowie der Abfall- und Recyclingbranche in den Dialog treten, um deren Anforderungen an die Schiene besser einschätzen zu können.“ Die IHK sehe hier keine Konkurrenz zum Lkw, sondern vielmehr die Chance, der Wirtschaft mehr Flexibilität bei der Verkehrsträgerwahl zu bieten.

Weiter betonte Dr. Theiss, dass die Sicherung wichtiger Gewerbestandorte essentiell sei. Die von der IHK Frankfurt am Main mit den Hafenanliegern beauftragte Hafenstudie zeige klar, dass der Osthafen für die Wirtschaft Wachstumschancen erhöhe. „Jeden Monat werden Gütermengen, die 47.000 Lkw-Ladungen entsprechen, im Osthafen umgeschlagen. Von 2020 bis 2025 ist zudem ein Wachstum von rund 20 Prozent zu erwarten. Die Schiene ist mit jährlich eine Million Tonne Frachtaufkommen ein wichtiger Faktor im Hafen, den es auszubauen gilt“, sagte der IHK Geschäftsführer für Standortpolitik.

Rouven Kötter betonte in diesem Zusammenhang, dass der Osthafen und andere Umschlagsstandorte durch den Regionalen Flächennutzungsplan (RegFNP) auch künftig gesichert und entwickelt würden.

 

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