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Datum: 24.09.2024

Extreme Hitze und extreme Niederschläge

Beim ‚Fachforum Wasser‘ diskutieren Fachleute im Regionalverband über nachhaltiges Wassermanagement, Hochwasserschutz und regionale Wasserversorgung

Auf monatelange Trockenperioden folgen Starkregenereignisse, die kleine Bäche rasend schnell in reißende Ströme verwandeln. Der Klimawandel verändert unser Wetter deutlich spürbar – mit vielen gravierenden Folgen und Gefahren für Mensch und Natur. „Zwischen extremer Hitze und extremen Niederschlägen“ lautete der Titel des Fachforums Wasser, zu dem der Regionalverband FrankfurtRheinMain am 18. September 2024 ins Haus der Region einlud. Rund 50 Fachleute sowie Vertreterinnen und Vertreter von Verbandskommunen diskutierten Herausforderungen und Lösungen für die Klimawandelanpassung.

„Die Herausforderungen rund um das Thema Wasser sind enorm. Wasserversorgung ist ein zentraler Punkt für die weitere Entwicklung unserer Region. Gleichzeitig müssen wir mit Starkregen und Hochwasser umgehen. Mit dem ‚Fachforum Wasser‘ und der Expertise zahlreicher Fachleute wollen wir unsere Verbandskommunen bei diesen komplexen Problemstellungen unterstützen“, sagte Rouven Kötter, Erster Beigeordneter des Regionalverbandes.

Juliane Kuckuk (Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie) zeigte in ihrer Einführung Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten der Klimawandelanpassung in Hessen auf. Martin Weiß (Stadt Maintal) gab Einblicke in die Starkregensimulation und Anpassungsmaßnahmen in Maintal. Durch die unmittelbare Lage am Main ist die Stadt Maintal einer regelmäßigen Hochwassergefahr ausgesetzt. Durch die Errichtung eines neuen Seitenarms des Mains sollen künftige Hochwasserereignisse abgeschwächt werden.

Nha-Yong Au (Stadt Oberursel) präsentierte kommunale Maßnahmen zum Umgang mit Extremwetterereignissen in Oberursel. Als Reaktion auf diesjährige Starkregen verbunden mit Überschwemmungen wurden im Siedlungsbereich Erdwalle errichtet, die Wassermassen zurückhalten sollen. In den Außenbereichen wurden Retentionsflächen unter anderem in Form von Rückhaltebecken in Waldgebieten angelegt, die verhindern sollen, dass Wassermassen aus höheren Lagen in Richtung der Stadt fließen. Beide Vorträge verdeutlichten, wie Mitgliedskommunen des Regionalverbands praktische Projekte zum Hochwasserschutz und zur Regenrückhaltung umsetzen, um Schäden in Siedlungsbereichen zu minimieren und das Wasser wieder dem natürlichen Kreislauf zur Verfügung zu stellen. In einer anschließenden Diskussion wurden die Möglichkeiten und Grenzen der Übertragbarkeit von vorgestellten Projekten thematisiert.

Dr. Ulrich Roth (Beratender Ingenieur) beleuchtete, wie eine nachhaltige Wasserversorgung in der Region unter den Bedingungen des Klimawandels gesichert werden kann. An heißen Tagen und während längerer Trockenperioden ist der Wasserbedarf bekanntlich besonders hoch, was die Wasserversorgung vor Herausforderungen stellt und lokal zu Engpässen führen kann. Hier gilt es, durch geeignete Maßnahmen und eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit eine dauerhafte Wasserversorgung sicherzustellen.

Eva-Maria Krähling (Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt) stellte den neu veröffentlichten Leitfaden zur „Versickerung, Retention und Verdunstung als Beitrag zur wassersensiblen Siedlungsentwicklung“ vor, der ein wichtiger Baustein im Wassermanagement der Region ist.

Nach den Fachvorträgen schlossen sich Diskussion und Austausch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an. Die Abteilung Klima, Energie und Nachhaltigkeit des Regionalverbandes freut sich, die Mitgliedskommunen bei künftigen Projekten zu unterstützen.

Weitere Informationen finden Sie im Klima-Energie-Portal: https://www.klimaenergie-frm.de/Wasser

 

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