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Datum: 13.12.2024

Machbarkeitsstudie schätzt Umsetzung des FRM3 als wirtschaftlich ein

Geplanter Radschnellweg soll künftig die beiden größten Städte des Rhein-Main-Gebiets verbinden

Mit dem E-Bike von Wiesbaden nach Frankfurt am Main zur Arbeit pendeln? Das könnte in Zukunft deutlich komfortabler und schneller möglich sein als bislang, wenn der geplante Radschnellweg FRM3 Hessens Landeshauptstadt mit der Mainmetropole verbindet. Bei der Umsetzung dieses Projekts ist jetzt ein weiterer Schritt erreicht: Zum ersten Mal liegt die Machbarkeitsstudie zum FRM3 komplett vor.

Was die Kosten und den Nutzen des Radschnellwegs angeht, kommt die Studie zu einem positiven Ergebnis: Aus der Kosten-Nutzen-Nutzen-Analyse (NKA) geht ein wirtschaftlicher Wert bzw. ein Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV) von 1,2 hervor. Damit ist die Umsetzung des FRM3 trotz der verhältnismäßig hohen Investitionskosten von 138 Millionen Euro als wirtschaftlich zu betrachten.

Laut Machbarkeitsstudie erreicht die ausgearbeitete Radroute auf 47 Prozent ihrer Gesamtstrecke ein Nutzungspotenzial von mehr als 2.000 Radfahrenden täglich. Im Bereich Wiesbaden-Südost wird ein Potenzial von deutlich über 2.000 Radfahrenden, für den Start bzw. Endpunkt Güterplatz Frankfurt sogar ein Potenzial von knapp über 10.000 Radfahrenden ausgewiesen. Durch den Umstieg von Kfz auf das Rad werden, so die Prognose, täglich 66.000 Radkilometer zurückgelegt.

„Die Machbarkeitsstudie bestätigt die Wirtschaftlichkeit des geplanten Radschnellwegs FRM3. Mit diesem wichtigen Radverkehrsprojekt verbinden wir die Landeshauptstadt Wiesbaden und Frankfurt am Main auf neue und vor allem nachhaltige Art und Weise. Deutlich wird auch das große Potenzial für den Klimaschutz in der Region: Die Studie sieht ein Potenzial von Tausenden Radfahrenden, die auf dem FRM3 täglich 66.000 Kilometer emissionsfrei zurücklegen“, sagte Rouven Kötter (SPD), Erster Beigeordneter und Mobilitätsdezernent des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain.

Zudem wurde im Zuge der Machbarkeitsstudie eine Vorzugsroute herausgearbeitet – diese wurde in Details bereits im Frühjahr 2023 näher vorgestellt. So verläuft die 36 Kilometer lange Trasse ausgehend vom Wiesbadener Gustav-Stresemann-Ring über Wiesbaden-Nordenstadt, weiter über Flörsheimer, Hofheimer und Krifteler Gemarkung und den Nordosten von Hattersheim weiter bis zum Güterplatz in Frankfurt am Main.

Für die Radschnellverbindung FRM3 hatten im Dezember 2020 die Städte und Gemeinden Wiesbaden, Hofheim, Kriftel, Hattersheim, Frankfurt, der Main-Taunus-Kreis und der Regionalverband eine Absichtserklärung für die Realisierung einer Radschnellverbindung unterzeichnet. Die Städte Hochheim und Flörsheim wurden später in den Prozess mit eingebunden.

Als nächste Schritte bei der Realisierung stehen die Beschlüsse der beteiligten Kommunen an, anschließend kann mit den Entwurfs- und Ausführungsplanungen begonnen werden.

Der Regionalverband FrankfurtRheinMain begleitet und koordiniert den Planungsprozess federführend. Die vorliegende Studie ist die letzte noch offene Machbarkeitsstudie eines Radschnellwegs auf dem Gebiet des Regionalverbandes. Unterstützt wird das Projekt FRM3 durch Mittel der Richtlinie des Landes Hessens zur Förderung der Nahmobilität.



Weitere Infos
  • Ausführliche Informationen zum Radschnellweg FRM3 und weiteren Radschnellweg-Projekten des Regionalverbandes gibt es unter: www.region-frankfurt.de/rsw


Zitate der Projektpartnerinnen und Projektpartner:

Main-Taunus-Kreis:
Kreisbeigeordneter Johannes Baron: „Der Main-Taunus-Kreis ist nicht nur Durchfahrtszone zwischen den Großstädten. Vielmehr sehen wir, dass es hier erkennbaren Ziel- und Quellverkehr gibt. Die Trasse ist also auf jeden Fall für Radfahrerinnen und Radfahrer aus dem Kreis sehr interessant.“

Stadt Wiesbaden:
Andreas Kowol, Verkehrsdezernent: „Die Landeshauptstadt Wiesbaden ist Ein- und Auspendlerstadt zugleich. Mit einem komfortablen Radschnellweg erleichtern wir für Tausende den täglichen Weg zur Arbeit. So entlasten wir Straße und Schiene, die beide am Limit sind.“

Gemeinde Kriftel:
Erster Beigeordneter Martin Mohr: „Wir freuen uns über die Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie zum FRM3. Wir befürchten jedoch, dass es den beteiligten Kommunen, gegebenenfalls mit Ausnahme der Stadt Frankfurt am Main und der Stadt Wiesbaden, aufgrund der finanziellen und personellen Situation schwerfallen wird, die darin vorgeschlagenen Maßnahmen eigenständig umsetzen zu können. Die Gemeinde Kriftel zumindest ist weiterhin auf breite Unterstützung und Koordination des Landes Hessen und des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain angewiesen.“

Stadt Flörsheim:
Erste Stadträtin Renate Mohr: „Die Stadt Flörsheim begrüßt die Fertigstellung der Machbarkeitsstudie. Diese stellt eine gute Grundlage dar, um in die weitergehende Abstimmung zur Zukunft dieses Projektes einsteigen zu können.“

Stadt Frankfurt am Main:
Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert:
„Die Radschnellverbindung FRM3 bietet für Frankfurt die große Chance die westlichen Stadtteile auf attraktivem Wege an die Nachbarkommunen im Main-Taunus-Kreis sowie an das Gallusviertel und die Innenstadt anzubinden. Damit könnten vor allem einige bedeutende Arbeitsplatzstandorte mit dem Fahrrad deutlich besser erreicht werden.“

Stadt Hattersheim am Main:
Hattersheims Bürgermeister Klaus Schindling freut sich, dass das Ergebnis der Machbarkeitsstudie positiv ausfällt. „Die im Rahmen der Studie herausgearbeitete Vorzugsroute stellt eine wichtige Verbindung zwischen den Kommunen dar und soll Anreize schaffen auch längere Strecken klimaschonend, gesund sowie zeit- und kostensparend mit dem Rad zurückzulegen.“

Stadt Hochheim am Main
Bürgermeister Dirk Westedt: „Ich bin froh, dass es möglich ist.“

Stadt Hofheim am Taunus:
„Hofheim zu vernetzen bleibt eines unserer wichtigen Ziele. Wir freuen uns, dass die Prüfung die Wirtschaftlichkeit des Radschnellwegs ergeben hat, da dieser uns diesem Ziel ein Stück näherbringt“, sagt Bürgermeister Christian Vogt. Erster Stadtrat und Verkehrsdezernent Daniel Philipp: „Der Radschnellweg ist ein weiterer Schritt zu Verkehrswende. Durch die Lage Hofheims zwischen Frankfurt und Wiesbaden werden die Hofheimerinnen und Hofheimer besonders profitieren. Daher unterstützen wir die Planungen weiterhin konstruktiv.“

 

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