Bundesweite Initiative zur Vernetzung der Schienencoaches gegründet
Am 23. November trafen sich auf Initiative des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain und der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg 20 Expertinnen und Experten des Schienengüterverkehrs aus verschiedenen Teilen Deutschlands im Haus der Region in Frankfurt am Main. Es ging darum, sich zum jeweiligen Aufgabenprofil im Schienengüterverkehr auszutauschen, die Erfahrungen der Schienencoaches kennen zu lernen und sich zukünftig besser zu vernetzen.
Ziel des Austauschs der sogenannten Schienencoaches und der Verantwortlichen für Schienengüterverkehr ist es, gemeinsam mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Dazu wollen sich die Mitglieder gegenseitig unterstützen und die innerhalb des Netzwerks bereits vorhandene Expertise gemeinsam nutzen. Durch einen gemeinsamen Auftritt des Netzwerkes erhoffen sie sich eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Schiene zu erreichen.
Rouven Kötter (SPD), Erster Beigeordneter des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain, ist sich sicher: „Die Herausforderungen für mehr Transport auf der Schiene sind in vielen Regionen vergleichbar. Daher müssen wir nicht das Rad mehrfach in Deutschland neu erfinden, sondern können voneinander lernen.“
Die Idee des Schienencoaches nahm 2008 im österreichischen Bundesland Salzburg ihren Anfang und setzte sich dann in Deutschland fort. Der Regionalverband FrankfurtRheinMain hat seit 2020 einen Regionalen Schienencoach: Michael Roggenkamp berät seither Kommunen und Unternehmen zu vielfältigen Fragen rund um den Schienenverkehr. Aber auch in anderen Bundesländern und Regionen gibt es mittlerweile Schienencoaches. Den gemeinsamen Erfahrungsaustausch möchten die beteiligten Institutionen nutzen, um die strategische Entwicklung der jeweiligen regionalen Schieneninfrastruktur gemeinsam mit den Kommunen und der Industrie vor Ort voranzutreiben.
Das Netzwerk freut sich auf weitere Institutionen, die sich beim Thema Schienengüterverkehr engagieren möchten.
Mehr Informationen zum Thema finden Sie auf der Homepage des Regionalverbandes unter:
www.region-frankfurt.de/rsc
Mitwirkende an der Auftaktveranstaltung:
- Deutsche GVZ-Gesellschaft mbH
- Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)
- Erfahrungsaustausch Gleisanschluss GmbH
- Logistikkompetenzzentrum Prien GmbH
- Anschlussbahnprofis Ingenieurbüro GmbH
- Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt Berlin
- Hessen Mobil – Straßen- und Verkehrsmanagement
- Regierungspräsidium Gießen
- Regierungspräsidium Kassel
- LISt Gesellschaft für Verkehrswesen und ingenieurtechnische Dienstleistungen mbH des Landes Sachsen
- Ministerium für Infrastruktur und Digitalisierung Sachsen-Anhalt
- Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH
- Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH
- Regionalverband FrankfurtRheinMain
Hintergrund: Was macht ein „Schienencoach“?
Die Aufgaben eines Schienencoaches sind vielfältig. Beim Regionalverband FrankfurtRheinMain sind dies: Erste Abschätzung, ob sich ein Gleisanschluss für das verladende Unternehmen lohnt, oder über die Güter kombiniert über eine Umschlaganlage abgewickelt werden sollen, wie findet man ein geeignetes Transportunternehmen. Kommunen nutzen den Service für die Sicherung ihres kommunalen Gleisnetzes, an welches oft mehrere Firmen anschließen, für eine Abschätzung der Machbarkeit eines Haltepunktes. Er spielt auch bei der Reaktivierung von Schienenstrecken eine Rolle. Die Coaches in anderen Regionen sind ähnlicher Mission unterwegs, auch wenn sich die Ansätze nicht immer 1:1 übertragen lassen.