Sprungziele
Inhalt
 
Datum: 26.07.2023

Einer der längsten Radschnellwege in Hessen

Machbarkeitsstudie für die Strecke Seligenstadt - Frankfurter Flughafen fertig

Mit dem Rad zur Arbeit pendeln oder einen Ausflug zur Aussichtsplattform des Flughafens machen – all das könnte der Radschnellweg FRM9 Seligenstadt – Frankfurter Flughafen vereinfachen. Gerade für Menschen aus dem Kreis Offenbach wird er die Fahrt zur Arbeit mit diesem Angebot wesentlich erleichtern.

Das Projekt hat eine wichtige Hürde genommen, denn die Machbarkeitsstudie zum FRM9 ist jetzt abgeschlossen. Aus fünf zur Diskussion stehenden Streckenvarianten hat die Studie eine Vorzugsroute quer durch den Kreis Offenbach herausgearbeitet. Kommt alles wie gedacht, soll der Radschnellweg eine Länge von gut 38 Kilometern haben – er ist damit einer der längsten hessenweit. Die Kosten für das Projekt sind mit 36,5 Mio. Euro veranschlagt. Beteiligt an dem Radschnellweg sind die Kommunen Seligenstadt, Rodgau, Dietzenbach, Dreieich, Neu-Isenburg, der Kreis Offenbach, sowie Hessen Mobil und die Stadt Frankfurt.

„Wir können auch groß - das zeigt die Radschnellverbindung Seligenstadt - Flughafen Frankfurt. Mit gut 38 Kilometern ist da ein gewichtiges Projekt im Gange. Und der Radweg bindet nichts geringeres als den Frankfurter Flughafen - den größten Arbeitgeber in der Region - nach Osten hin an. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit den Kommunen und den anderen Partnern“, sagt Rouven Kötter (SPD), Erster Beigeordneter und Mobilitätsdezernent des Regionalverbandes, anlässlich der gerade erstellten Machbarkeitsstudie.

Die Vorzugsroute führt von Seligenstadt, an Rodgau und Dietzenbach vorbei, entlang der Kreisquerverbindung L3121 und K174 bis Götzenhain und wird dann parallel zur L3317 nach Neu-Isenburg geführt. In Neu-Isenburg kreuzt die Route den Radschnellweg FRM1(Darmstadt-Frankfurt) auf Höhe der Bahnlinie und verläuft dann über bestehende Wirtschaftswege weiter über den Isenburger Kreisel bis zum Flughafen, wo die Radfahrenden Gateway Garden sowie die Terminal 1 und 2 erreichen können.

Die ausgearbeitete Radstrecke erreicht die Nutzungspotenziale einer Raddirektverbindung (RDV) mit über 1.500 Radfahrenden je Tag. Mit einem hohen wirtschaftlichen Wert von 2,4 aus der Kosten-Nutzen-Analyse überwiegt der entstehende Nutzen bei dieser Variante sehr deutlich die notwendigen Kosten. Durch den Ausbau der Strecke als RDV kann die Fahrzeit mit dem Rad um bis zu 26 Prozent verringert werden. Außerdem winkt ein deutlich erhöhtes Maß an Komfort. Dazu gehören unter anderem eine sichere Befahrbarkeit der Fahrradstrecke mit geringen Zeitverlusten an Kreuzungen, eine hohe Belagsqualität und ausreichende Breiten. Letztere ermöglichen ein störungsfreies Begegnen oder Überholen.

Als nächste Schritte stehen die Beschlüsse der Kommunen an. Dann kann mit den Entwurfs- und Ausführungsplanungen begonnen werden. Zwischenzeitlich werden Realisierungsabschnitte gebildet, die sich aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen der einzelnen Abschnitte ergeben und in verschiedenen Etappen umgesetzt werden sollen. Von der Planung bis zur Umsetzung kann es fünf bis zehn Jahren dauern. Der Regionalverband wird den gesamten Prozess federführend begleiten und koordinieren.

Ende 2019 hatten die beteiligten Kommunen einen Letter of Intent für das Projekt unterzeichnet, Projektstart war dann im April 2021. Der Radschnellweg führt als einer der wenigen Radschnellwege in der Region nicht in das Stadtzentrum Frankfurts, sondern ist eine „Tangentialverbindung“ zur Erschließung der Region.

Weitere Informationen


Zitate der Projektpartnerinnen und Projektpartner:


Hessen Mobil-Präsident
Heiko Durth:

„Wir freuen uns, dass mit dem Abschluss der Machbarkeitsstudie ein erster wichtiger Meilenstein zur Umsetzung der Radschnellverbindung zwischen Seligenstadt und dem Frankfurter Flughafen über Rodgau, Dietzenbach, Dreieich- Götzenhain und Neu-Isenburg erreicht ist. Hessen Mobil möchte auch im nächsten Schritt - der konkreten Projektplanung - in Zusammenarbeit mit den Kommunen und dem Regionalverband die Radschnellverbindung voranbringen.“

Kreis Offenbach
Claudia Jäger; Erste Kreisbeigeordnete
„Dank der Machbarkeitsstudie ist nun klar, dass eine Radschnellverbindung zwischen Seligenstadt und dem Flughafen keine Utopie ist“, freut sich die Erste Kreisbeigeordnete des Kreises Offenbach, Claudia Jäger. „Die Realisierung der Idee, die schon frühzeitig im Rahmen unseres Leitbildprozesses entstanden ist, rückt damit in greifbare Nähe. Dies markiert für uns einen wichtigen Meilenstein. Gemeinsam mit den Städten, die entlang der Trasse liegen, wollen wir dieses für eine nachhaltige Mobilitätsentwicklung in unserem Kreisgebiet äußerst wichtige Projekt nun vorantreiben. Um die Menschen zu bewegen, das Auto nach Möglichkeit stehen zu lassen, müssen wir eine gute Infrastruktur zur Nutzung anderer Verkehrsmittel schaffen. Wie gut ein solches Angebot angenommen wird, zeigt sich auf dem bereits fertiggestellten Teilstück des Radschnellweges von Darmstadt nach Frankfurt – im Westteil unseres Kreises. Diesen Effekt erwarten wir auch auf der Strecke Seligenstadt, Rodgau, Dietzenbach, Dreieich, Neu-Isenburg und Flughafen.“

Seligenstadt
Michael Gerheim; 1. Stadtrat
„Nachdem in den letzten Jahren nach und nach das innerstädtische Radwegenetz verbessert wurde, bedeutet der FRM9 nach dem bei Ausflüglern sehr beliebten Mainradweg eine zweite wichtige Radverbindung in die Region und direkt zum Flughafen. Wir freuen uns sehr, Start- beziehungsweise Zielpunkt des künftigen Radschnellweges zu sein.“

Dietzenbach
Dr. Dieter Lang; Bürgermeister
„Gut, dass diese Machbarkeitsstudie nun fertiggestellt ist und vorliegt: Sie bedeutet einen weiteren Schritt hin zum strategischen Ausbau des Radwegenetzes in der Rhein-Main-Region. Als Kreisstadt Dietzenbach liegen wir mittendrin und denken mit unserer Beteiligung an dem Projekt über die Stadtgrenzen hinaus, um gemeinsam wichtige Impulse und Infrastrukturprojekte für die Mobilität der Zukunft voranzutreiben. Ich freue mich sehr, dass alle Beteiligten beim künftigen Radschnellweg FRM9 an einem Strang ziehen – er macht das Radfahren noch attraktiver, wird Dietzenbach in der Region bestens anbinden und ist zudem ein weiterer guter Schritt zu einem besseren Umwelt- und Klimaschutz.“

Dreieich
Markus Heller; Erster Stadtrat
„Mit der Radschnellverbindung FRM9 wird ein weiterer wichtiger Baustein zur Verbesserung der Radverbindungen in der Region angepackt. Wir freuen uns, dass das Projekt so konstruktiv und schnell vorangeht. Dafür danke ich allen Beteiligten ganz ausdrücklich. Denn je mehr gut ausgebaute Radstrecken wir bekommen, umso umweltfreundlicher und klimaschonender können wir uns alle jeden Tag mit dem Rad voran bewegen. Auch das ist wichtig, um unsere beschlossenen Klimaziele zu erreichen.“

Neu-Isenburg
Dirk Gene Hagelstein; Bürgermeister
„Mit dem FRM9 wird Neu-Isenburg eine Radverkehrsanbindung an die Kommunen im Ostkreis und an den Flughafen erhalten. Durch die Führung über die Neuhöfer Straße und das Gewerbegebiet können Neu-Isenburgerinnen und Neu-Isenburger direkt von dem Radweg profitieren. Durch die Schnittstelle mit dem FRM1 (Frankfurt Darmstadt) wird es außerdem einen wichtigen Radverkehrsknotenpunkt im Bereich von Neu-Isenburg geben, von dem aus man nicht nur östliche und westliche sondern auch nördliche und südliche Ziele erreicht“

Rodgau
Max Breitenbach; Bürgermeister
„Ich freue mich sehr, dass mit dem FRM9 die lang ersehnte Ost-West Radwegeverbindung für unseren Kreis kommt. Der FRM9 ist ein Meilenstein für die klimafreundliche Mobilität der Zukunft."


 

Zurück