Fünf Fragen – fünf Antworten
1. Warum einen Masterplan Mobilität für FrankfurtRheinMain?
Die Region FrankfurtRheinMain hat Teilräume mit sehr unterschiedlichen Stärken und Herausforderungen. Das gilt gleichermaßen für die Ansprüche und Bedürfnisse der Menschen an Mobilität. Während manche Städte im Verkehr zu ersticken drohen, ringen andere Orte um eine adäquate Anbindung an die nächste Stadt. Gerade die Menschen in FrankfurtRheinMain sind es, die enge Beziehungen zwischen diesen Teilräumen wie Arbeit, Ausbildung, Einkauf, Freizeit und Tourismus knüpfen. Der Masterplan soll der Fahrplan sein, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Was für die oft benannte Aufenthaltsqualität in den Städten und Orten gilt, muss gleichzeitig auch für die Bewegungsqualität auf den Strecken und Wegen gelten.
Der Masterplan Mobilität wirft einen Gesamtblick auf die Region, greift vorhandene Studien und Konzepte auf und liefert am Ende konkrete Vorschläge: Damit soll gelingen, Mobilität für alle zu erreichen, unnötige Fahrten zu reduzieren und die notwendigen Fahrten nachhaltig und komfortabel zu gestalten.
2. Was ist der MaMoFRM?
Der Masterplan Mobilität FrankfurtRheinMain ist der Fahrplan mit überörtlicher Bedeutung, der die Mobilitäts- und Verkehrswende in der Region einleiten soll. Der Masterplan bündelt die Aktivitäten und Ressourcen der relevanten Akteure in abgestimmten Zielen und Maßnahmenpaketen und überzeugt, gemeinsam an der raschen Umsetzung der Mobilitäts- und Verkehrswende mitzuwirken. Damit wird das erste Prinzip „Jetzt machen und anstiften zum Jetzt-Machen“ unterstrichen. Der Masterplan Mobilität versteht sich als Prozess und hegt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Damit wird das zweite Prinzip „Mut zur Lücke“ unterstrichen.
3. Was sind die Ziele des Masterplans Mobilität?
Das vorderste Ziel ist der Beschluss des fertigen Masterplans durch die Verbandskammer im Frühjahr 2021. Darüber hinaus gilt folgender Rahmen:
Keinen Papiertiger erzeugen
Die Region FrankfurtRheinMain kann bereits auf eine große Bibliothek aktueller und zukünftigen Verkehrs- und Mobilitätsentwicklung zurückgreifen. In einer ersten Bestandsaufnahme hat die Stabsstelle rund 25 Werke relevanter Akteure aus Politik, Wirtschaft und Forschung identifiziert und ausgewertet, die allein in den letzten acht Jahren seit 2011 über das Thema entstanden sind. Fazit: Das Rad muss nicht neu erfunden werden. Die Probleme sind bekannt, sogar Lösungsansätze beschrieben.
Der Masterplan Mobilität greift die Maßnahmen auf, die eine echte Chance auf kurz- oder mittelfristige Umsetzung haben (3+1 Zutaten). Alle darüber hinaus bereits bekannten, aber langfristigen Maßnahmen werden in der Vision bzw. dann konkreter in der Fortschreibung ihren Platz haben.
Sensibilisierung und Aktivierung der Bürgerschaft für den Masterplan
Beteiligung stellt eine wesentliche Säule im Masterplan dar. Die Einwohner der Region FrankfurtRheinMain sollen den Masterplan vor Ort und online kennenlernen, ihn mitdiskutieren, ihn mitgestalten. Mobilitätswende gelingt nur, wenn die Maßnahmen Akzeptanz durch Nutzung finden.
Konstruktive Zusammenarbeit durch politische Verbindlichkeit und fachlichen Austausch
Ein breites Kooperationsnetzwerk aus den zuständigen Stellen des Bundes, des Landes, der Kreise, der Kommunen sowie den relevanten Akteuren von Mobilitätsinstitutionen, Mobilitätsdienstleistern und weiteren Fachexperten verständigt sich über gemeinsame inhaltliche Ziele (und klare Abgrenzungen) im Masterplan Mobilität. Positive Nebeneffekte: Kennenler-nen untereinander und Verständnis füreinander, Förderung des Wissens- und Datenaus-tauschs, Initiierung von Pilotprojekten und Schaffung von Verbindlichkeiten durch z. B. die Unterzeichnung von Absichtserklärungen und Verträgen zu der Sache dienlichen Vorhaben.
Neu denken, Neues wagen!
Wenn wir es also ernst meinen mit der Verkehrswende, dann müssen wir ebenso neu denken – und vor allem neu handeln. Mobilität ist eine Querschnittsaufgabe. Es gilt also, zum Beispiel enger mit den Disziplinen Stadtplanung, Klima- und Umweltschutz sowie Digitalisierung zusammenzuarbeiten. Auch Vorhaben, die vielleicht erst auf den zweiten Blick Verkehr reduzieren wie beispielsweise die Heimarbeit – Schlagwort Home Office – sollten im Plan einbezogen sein. Unnötige Fahrten sind im Sinne von Umwelt und Verkehr zu vermeiden. Die Mobilität von heute ist enorm dynamisch, flexibel und vernetzt.
4. Welchen räumlichen Bereich umfasst er?
Mobilität hört nie an den Grenzen auf. Dennoch konzentriert sich der Masterplan Mobilität zunächst auf das Gebiet der 75 Mitgliedskommunen des Regionalverbandes.
Obwohl aktuell die Kreise Groß-Gerau im Süden, Wetterau im Norden und Main-Kinzig im Osten jeweils mit etwa nur der Hälfte ihrer Kommunen im Verband vertreten sind, bindet der Masterplan in seinen Abstimmungen und Aktivitäten jeweils den gesamten Kreis mit ein. So werden Doppelarbeiten vermieden und Synergien besser genutzt.
5. Welchen Zeithorizont hat der MaMoFRM?
Der MaMoFRM hat das Zieljahr 2026. Bis Ende 2026 sollen in drei Stufen folgende Meilensteine erreicht werden:
- Anfang 2021: Masterplan Mobilität ist von der Verbandskammer beschlossen.
- Ende 2023: Das kurzfristige Maßnahmenpaket ist umgesetzt.
- Ende 2026: Das mittelfristige Maßnahmenpaket ist umgesetzt.
Zwei Jahre stehen für die Erstellung des Masterplans zur Verfügung. Um im Takt zu bleiben, starten die Phasen quartalsweise nacheinander und laufen anschließend nebeneinander und sich gegenseitig ergänzend weiter.